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Schumacher auf WM-Titelkurs

Mit dem 50. Sieg im Ferrari hat Michael Schumacher im schnellsten Formel-1-Rennen der Geschichte einen entscheidenden Schritt in Richtung WM-Titel getan. | Fahrerwertung

Der deutsche Ferrari-Star feierte am Sonntag beim „Heimrennen“ in Monza einen Start-Ziel-Sieg vor Juan Pablo Montoya (Williams-BMW) und kann damit bereits in zwei Wochen in Indianapolis als erster Fahrer zum sechsten Mal Weltmeister werden.

Nach einem Vierteljahr ohne Grand-Prix-Erfolg beendete der Weltmeister beim GP von Italien damit auch eine schwarze Serie von fünf sieglosen Rennen und verschaffte sich mit seinem 69. GP-Sieg im spannendsten WM-Endspurt seit Jahren etwas Luft. Der fünffache Champion (82) hat nun zwei Rennen vor Schluss drei Punkte Vorsprung auf Montoya (79) und bereits sieben auf den Finnen Kimi Räikkönen (75), der in Monza hinter Schumacher, Montoya und Rubens Barrichello Vierter wurde.

Entschieden wurde der Italien-GP bereits in der ersten Runde. Der Weltmeister konnte in einem haarsträubenden Rad-an-Rad-Duell mit Montoya die Führung behaupten und war danach ungefährdet. Der Kolumbianer kam mit einem guten zweiten Reifensatz in der mittleren Phase des Rennens zwar bis auf 0,9 Sekunden an Schumacher heran, der Deutsche ließ sich aber nicht nervös machen.

Und weil auch bei den zwei Boxenstopps alles glatt ging, kam Schumacher letztlich zu einem sicheren Sieg. Im Finish setzte er sich wieder ab und kam schließlich zur Freude tausender Tifosi 5,2 Sekunden vor dem Kolumbianer ins Ziel. Als Sieger des schnellsten Formel-1-Rennens in der Geschichte übrigens. Am Ende stand ein Schnitt von 247,585 km/h zu Buche, um rund fünf km/h schneller als der Brite Peter Gethin 1971 ebenfalls in Monza (242,615 km/h).

„Das ist einer der schönsten Tage in meiner Karriere“, zeigte sich Schumacher dementsprechend glücklich. „Das war ein ganz wichtiger Sieg, nachdem wir uns zuletzt das Leben selbst schwer gemacht haben. Aber das ganze Team bis hinunter zur Putzfrau hat fantastisch gearbeitet, nur dadurch ist das alles möglich geworden. Mein 50. Sieg für Ferrari, die WM-Führung ausgebaut, ich bin sicher einer der glücklicheren Menschen heute“, sagte der 34-Jährige.
Montoya nahm die vielleicht vorentscheidende Niederlage zumindest nach außen hin gelassen zur Kenntnis. „Ferrari hat uns heute geschlagen, aber Monza ist eine Ferrari-Strecke. Wir sind stark und können den Rückstand noch aufholen, ich habe ja nur zwei Punkte auf Michael verloren.“ Michael Schumacher reagierte zurückhaltend. „Natürlich liegen Indianapolis und Suzuka den Williams besser. Aber es sind mehr Faktoren als diese, die zählen. Die WM wird auf jeden Fall sehr interessant.“

Während der Spanier Marc Gene als Ersatz für Ralf Schumacher den zweiten Williams-BMW auf den ausgezeichneten fünften Platz pilotierte, durfte sein vom letzten Platz gestarteter Landsmann Fernando Alonso am Ende noch über einen Punkt jubeln. Der Ungarn-Sieger wurde trotz eines Startunfalls Achter. David Coulthard schied im zweiten McLaren-Mercedes in der 46. Runde aus, Jacques Villeneuve holte als Sechster hingegen seit langem wieder einmal Punkte für das BAR-Honda-Team.

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