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Schulstart am Montag mit Corona-Sicherheitsphase

Schulen starten am Montag wieder mit Sicherheitsphase.
Schulen starten am Montag wieder mit Sicherheitsphase. ©REUTERS (Symbolbild)
Am 10. Jänner starten die Schulen trotz der sich aufbauenden Omikron-Welle im Präsenzbetrieb ins neue Jahr, das hat Bildungsminister Martin Polaschek am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal betont.

Dabei gilt erneut eine Sicherheitsphase mit Test- und Maskenpflicht. Die aktuellen Corona-Infektionszahlen würden "für Montag keine wirkliche Rolle spielen", das Ministerium behalte sie aber freilich im Blick und sei im engen Austausch mit der Covid-Krisenkoordination "Gecko".

Schulstart am Montag wie geplant

Einen konkreten Grenzwert bei den Infektionszahlen, bis zu dem nach Expertenempfehlungen die Schulen offengehalten werden können, gibt es laut Polaschek nicht. Hier müssten viele Faktoren berücksichtigt werden, etwa die Infektionslage in einer Region und die Spitalsauslastung; darauf aufbauend würden dann die Entscheidungen getroffen. "Man wird sehen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickeln wird. Für Montag kann man aber auf jeden Fall davon ausgehen, dass wir den Schulbetrieb wieder beginnen können."

Corona-Tests und Maskenpflicht in den Schulklassen

Für einen möglichst sicheren Schulbetrieb setzt Polaschek weiter auf das bisherige Sicherheitskonzept: Drei Mal pro Woche finden Corona-Tests statt, davon muss mindestens einer ein aussagekräftigerer PCR-Test sein, die übrigen Antigen-Schnelltests. In Wien, Niederösterreich und Oberösterreich gab es schon vor den Ferien zwei PCR-Tests pro Woche, ab 17. Jänner sollen auch die anderen Bundesländer nachziehen. Damit würden künftig über zwei Mio. PCR-Tests pro Woche an den Schulen durchgeführt.

Wie schon seit Mitte November gilt in allen Altersgruppen eine durchgängige Maskenpflicht. Mit einer Informationskampagne soll außerdem die Impfquote unter Schülern weiter gesteigert werden, derzeit sind rund 50 Prozent vollimmunisiert.

Schüler sollen vor Schulstart getestet werden

Mit Blick auf Infektionen, die die Kinder und Jugendlichen aus der Ferienzeit in die Schulen mitbringen könnten, appellierte Polaschek an Schüler und Eltern, auf jeden Fall schon vor Montag einen Corona-Test durchzuführen. Die Schüler hatten dafür vor den Ferien extra Antigentest mitbekommen. Wo möglich solle allerdings auf die sichereren PCR-Tests gesetzt werden, wie im Ministerium gegenüber der APA ergänzt wurde.

Ruf nach kürzerer Quarantäne bei Omikron-Fällen

Zur Forderung von Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS), bei Omikron-Fällen die Quarantäneregeln an den Schulen zu lockern um großflächige Klassenschließungen zu verhindern, verwies Polaschek auf die Gesundheitsbehörden. Er könne nicht sagen, ob diese auf Basis von Expertenempfehlungen eine Neubewertung vornehmen werden. "Ich bin aber guten Mutes, dass, nachdem viele Lehrerinnen und Lehrer geimpft sind, alle getestet werden, Masken getragen werden, die Fälle in den Schulen nicht so hoch sein werden."

Hohe Personalausfälle in der kritischen Infrastruktur erwartet

Angesichts der ansteckenderen Omikron-Variante rechnen Experten mit hohen Personalausfällen in der kritischen Infrastruktur, auch in Schulen. Wie viele Ausfälle das Schulsystem abfangen könnte, ist laut Polaschek nicht zu beziffern. Das hänge sehr davon ab, wie viele Klassen und ob Fächer betroffen sind, die auch kurzfristig durch andere suppliert werden können. "Wir haben auf jeden Fall zahlreiche Vorsorgemaßnahmen getroffen, um kurzfristige Ausfälle abfangen zu können."

Konkret wurde laut Ministerium etwa der Pool aus Lehramtsstudierenden reaktiviert, die ausgefallene Pädagogen ersetzen können. Hier stehen 1.200 Personen zur Verfügung. An kleineren Standorten, in denen mehrere Lehrer sich mit Corona infizieren, könne aber auch punktuell ein Wechsel in den Fernunterricht nötig werden.

Kritik von der Opposition

Von der Opposition erntete Polaschek per Aussendung Kritik. Die Aussage des Ministers, dass man die Entwicklungen der kommenden Wochen abwarten müsse, ist für SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler "eine Bankrotterklärung": Wieder einmal gebe es zur Schulöffnung "keinen Plan, unzureichende Vorbereitung und fehlende Maßnahmen", das sei angesichts der höchstansteckenden Omikron-Variante grob fahrlässig. Außerdem solle der Minister auch einen Plan für höchstmögliche Sicherheit und Planbarkeit in den Kindergärten (diese sind eigentlich Ländersache, Anm.) vorlegen.

FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl warf Polaschek angesichts der weiter geltenden Maskenpflicht Empathielosigkeit mit den Schülern vor. Auch "Testorgien" seien für einen sicheren Schulbetrieb nicht notwendig. Stattdessen solle man auf Raumluftfilter, Plexiglaswände und die bekannten Hygieneregeln setzen.

Die NEOS forderten Polaschek auf, sich ebenfalls für eine Lockerung der Quarantäneregeln noch vor Schulbeginn einzusetzen, besonders bei geimpften und genesenen Kindern. Schließlich müsse es auch im Interesse des Bildungsministers sein, "dass die Klassen nicht verwaisen", sagte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre mit Verweis auf die negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Schüler und Chancengerechtigkeit

(APA/red)

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