Schülerin starb auf Klassenfahrt: Prozess gegen Lehrkräfte gestartet

Mehr als vier Jahre nach dem tragischen Tod einer zuckerkranken Schülerin bei einer Klassenfahrt, haben sich die beiden angeklagten Lehrerinnen, 34 und 60 Jahre alt, vor dem Landgericht Mönchengladbach der Anklage wegen fahrlässiger Tötung gestellt. Zum Prozessbeginn verhielten sich die Beschuldigten größtenteils schweigsam.
Versäumnisse bei der Reisevorbereitung
Die Anklage wirft den Lehrerinnen vor, bei einem Vorbereitungstreffen nicht explizit nach Vorerkrankungen der Schüler gefragt zu haben. Weder die Eltern noch die verstorbene Schülerin hatten die Lehrkräfte über die Diabetes-Erkrankung informiert. Die 13-Jährige verstarb einen Tag nach der geplanten Rückreise in einem Londoner Krankenhaus.
Persönliche Erklärungen der Angeklagten
Trotz ihres Schweigens gaben beide Angeklagten kurze persönliche Erklärungen ab. Die ältere Lehrerin bezeichnete den Vorfall als "Schicksalsschlag", während die jüngere ihre Trauer und das Bedauern über den Verlust eines jungen Lebens äußerte.
Gesundheitszustand der Schülerin
Laut Anklage vernachlässigte die Schülerin während der Fahrt ihre Blutzuckermessungen und Insulininjektionen, was zu einer zunehmenden Schwächung führte. Am Tag der geplanten Abreise war sie so geschwächt, dass sie nicht selbstständig essen oder sich anziehen konnte.
Langwieriger juristischer Weg
Der Prozess folgt auf einen langen Rechtsweg, der vom Vater des Mädchens initiiert wurde. Er erreichte eine Wiederaufnahme der Ermittlungen und eine Verhandlung vor dem Landgericht. Im Falle einer Verurteilung drohen den Angeklagten Strafen von Geldbußen bis zu fünf Jahren Haft. Der Prozess wird voraussichtlich bis Mai dauern und umfasst die Anhörung zahlreicher Zeugen, darunter Lehrer, Eltern und Mitschüler.
(VOL.AT)