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Schuldsprüche in Prozess um geplante Home Invasion im Bezirk Baden

Am Donnerstag ist es zu drei Schuldsprüchen gekommen.
Am Donnerstag ist es zu drei Schuldsprüchen gekommen. ©APA/STEFAN SOMWEBER (Symbolbild)
In einem Prozess um eine geplante Home Invasion im Bezirk Baden ist es am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt zu drei Schuldsprüchen gekommen.
Home Invasion geplant

In einer Einzelrichterverhandlung als Jugendstrafsache wegen verbrecherischen Komplotts gingen die Strafen von sechs Monaten bedingt bis zu 18 Monaten teilbedingt. Die Urteile sind nach Gerichtsangaben nicht rechtskräftig. Die Verhandlung gegen den Viertangeklagten wurde vertagt.

Paar sollte Opfer werden

Opfer sollten heuer im Oktober ein 90-Jähriger und dessen blinde, pflegebedürftige Lebensgefährtin in einem Wohnhaus in Pottendorf werden. Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten angelastet, die Home Invasion per Snapchat, bei einem Treffen und in einer eigens dafür eingerichteten, als "Operation KDPS10" benannten, gemeinsamen WhatsApp-Gruppe geplant zu haben. Zunächst sollte der bewaffnete Raubüberfall den Angaben zufolge in der Nacht auf 4. Oktober stattfinden, mangels eines geeigneten Fluchtfahrzeugs soll die Tat auf den 9. Oktober verschoben worden sein. Das Auto des Pensionisten sollte nach Linz gebracht werden, um es zu verkaufen. Auf dem Hinweg sollte bereits Bargeld mit den erbeuteten Bankomat- bzw. Kreditkarten behoben werden.

Überwachung durch Cobra

Ein 18-Jähriger aus dem Bezirk Eisenstadt-Umgebung hatte das für die Nacht auf 4. Oktober geplante Vorhaben laut Exekutive jedoch am 29. September auffliegen lassen. Er gab damals auf der Polizeiinspektion Pottendorf an, dass ihm nur zum Teil bekannte Täter den Ablauf und das Vorgehen bereits detailliert geplant hätten. Zur Untermauerung legte er Mitschnitte von Telefongesprächen vor. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurde neben entsprechenden polizeilichen Maßnahmen auch das Tatobjekt durch Beamte des Einsatzkommandos Cobra überwacht. Ein Zugriff war während der Ausführung des Coups vorgesehen. Der 90-Jährige wurde zuvor in Sicherheit gebracht, die Lebensgefährtin befand sich im Krankenhaus.

Festnahme im Oktober

Weil die Home Invasion nicht verübt wurde, wurden die drei mutmaßlichen Haupttäter noch am 4. Oktober festgenommen. Für einen zum Tatzeitpunkt 17-jährigen arbeitslosen serbischen Staatsbürger mit Wohnsitz im Bezirk Baden, einen in Österreich nicht rechtmäßig aufhältigen 25-jährigen Landsmann und einen 15 Jahre alten polnischen Staatsbürger, wohnhaft im Bezirk Baden, klickten die Handschellen. Auch der Schlüssel für einen Pkw, ein Schlagring und vier Faustfeuerwaffen wurden sichergestellt. Die Opfer bzw. das Haus waren dem 17-Jährigen laut Polizei aufgrund seiner vorübergehenden Tätigkeit als Heimhilfe bei dem betroffenen Paar bekannt.

Der 17-Jährige wurde am Donnerstag als Erstangeklagter zu zehn Monaten bedingt verurteilt. Der 25-Jährige erhielt 18 Monate Haft, davon drei Monate unbedingt. Sechs Monate bedingt lautete das Urteil für den 15-jährigen Polen. Die Verhandlung gegen einen österreichischen Staatsbürger im Alter von 19 Jahren wurde vertagt.

(APA/Red)

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