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Schulcampus am Nordbahnhof

Bis zum Jahr 2009 werden am Areal des ehemaligen Nordbahnhofes im 2. Bezirk etwa 2.500 neue Wohnungen und eine große Kindergarten- und Schulsiedlung entstehen.

Für die Menschen, die dort künftig wohnen, sind Schule und Kindergarten eine wichtige Voraussetzung bei der Wahl ihres künftigen Wohnsitzes. Inmitten des neuen Stadtteils, direkt am Rudolf-Bednar-Park, soll auf einer Fläche von etwa 14.000 Quadratmetern eine 17-klassige Volksschule und ein 11-gruppiger Kindergarten mit einer zentralen Verpflegungseinrichtung errichtet werden. Das Besondere daran: Der Campus Nordbahnhof ist ein PPP- Projekt. Das bedeutet, dass ein privater Vertragspartner künftig die Bildungseinrichtung nach den Vorgaben der Stadt Wien errichtet, finanziert, betreibt und instandhält. Die Ausschreibungsverfahren für Architekturleistungen als auch für den Projektberater, -steuerer und -abwickler wurden vor kurzem abgeschlossen. Jenes für den PPP-Auftragnehmer dieses Pilotprojektes läuft gerade. “Die Zusammenarbeit mit privaten Partnern und der Stadt Wien im Schulbereich ist ein neues Feld, das wir hier betreten und ich erwarte mir hier zahlreiche Synergieeffekte”, so Vizebürgermeisterin Grete Laska.

Architektur und Pädagogik im Gleichklang
Das Siegerprojekt ist richtungsweisend für künftige Schulbauten in Wien, da es dem Gedanken des Campusmodells entspricht – ein modernes Schulmodell, das die Vorzüge von Lernen und Freizeit in idealer Weise miteinander verbindet. Das Campusmodell beinhaltet eine ganztägige Betreuung von Kindern zwischen 0 und 10 Jahren. Die Symbiose zwischen Lernen und Freizeit spiegelt sich sowohl in der Architektur als auch in der Infrastruktur wider. So wird es etwa einen gemeinsamen Eingangsbereich, gemeinsam genutzte Sport- und Freiflächen als auch gemeinsame Bereiche zur Verköstigung geben. Großzügige Freiräume und Grünflächen bieten den Kindern viel Raum für Bewegung. “Durch diese Verbindung wird die Nahtstelle zwischen Kindergarten und Schule enger und eine intensive Zusammenarbeit zwischen Kindergarten-, Schul- und Freizeitpädagogen möglich gemacht”, skizziert Bildungsstadträtin Grete Laska die Vorzüge.

Das Siegerprojekt
Aus den eingereichten Projekten wurde vom Preisgericht unter dem Vorsitz von Architektin Mag. Laura P. Spinadel das Projekt der Architekten Kaufmann & Wanas ZT mit DI Brigitte Lacina (für die Freiraumplanung) als Siegerprojekt ausgewählt.

Stadtrat DI Rudi Schicker freut sich über die einstimmige Jury-Entscheidung: “Das Schulgebäude besticht durch seinen klaren Entwurf. Auf der Seite des Parks wird ein attraktiver Freiraum entstehen. Auf der Straßenseite ist der Sport-, Schul-, Eingangs- und Kindergartenbereich deutlich ablesbar.”

Der Vorplatz wird zum Teil durch Obergeschoße überdeckt. Die das Gebäude der Länge nach durchziehende Mittelgangzone ist so breit und so belichtet, dass sie als Pausen- und Kommunikationsbereich dienen kann. Kurze innere Wege begünstigen die Kommunikation. Jede Ebene hat große Pausenterrassen. Der Kindergarten öffnet sich mit Erdgeschoß und Obergeschoß zum Garten und zum Park, und hat kleine überdeckte Freibereiche vorgelagert. Die Verbindung Kindergarten – Schule ist gut gelöst, ebenso wie das Erdgeschoß mit der direkten Anbindung an den Speisesaal, und die Verbindung mit den Freiflächen.

Die Turnsäle sind längsseitig zusammenschaltbar und nicht überbaut. Über dem Garderobentrakt liegen zwei Pausenterrassen übereinander, die durch eine breite Freitreppe mit dem Garten verbunden sind. Die sorgfältig überlegte Grün- und Freiflächengestaltung bietet ein vielfältiges Angebot. Der Freiraum ist in drei Bereiche gegliedert: Sportzone, Kommunikationszone, Spielzone, diese wieder unterteilt in einen gemeinschaftlich nutzbaren Bereich und einen Kleinkinderspielbereich mit klarer Abgrenzung.

“Um all diese Qualitäten in der Ausführungsplanung zu sichern, werden die Architekten den weiteren Planungsprozess begleiten und wesentliche Leitdetails festlegen,” so Stadtrat Schicker.

Fertigstellung im September 2010
Die multifunktionale Bildungseinrichtung wird künftig zu 40 Prozent vom Kindergarten und zu 60 Prozent von der Schule genutzt. Insgesamt 11 Kindergartengruppen – das sind 250 Kinder – und 17 Schulklassen – das sind 420 Kinder – als auch 80 pädagogische MitarbeiterInnen werden den Campus am Nordbahnhof künftig mit Leben erfüllen. Mit dem Bau soll noch 2009 begonnen werden und wenn alles planmäßig läuft, beginnt der Kindergarten- und Schulbetrieb im September 2010.

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