Schüler reden beim Bildungscampus mit

Lustenau. Ausgestattet mit Kameras und Notizzetteln waren Schüler der Volksschule Rotkreuz und des Sonderpädagogischen Zentrums (SPZ) vergangene Woche in kleinen gemischten Gruppen in und um ihre Schule herum unterwegs. Als Innen- und Außenraumforscher erkundeten sie die Schule und die Außenräume nach ihren persönlichen Wohlfühl- und Nicht-Wohlfühl-Räumen. Die Lieblingsplätze und die Orte die sie am wenigsten mögen wurden in Wort und Bild festgehalten und anschließend im Plenum vorgestellt.
Qualitätenkatalog erstellen
Die „Raumanalyse” der Schüler fließt in die weitere Planung des Bildungscampus Rotkreuz – der Kindergarten, Volksschule und Sonderpädagogisches Zentrum umfasst – ein. Bei der Zukunftsplanung der Bildungseinrichtungen an diesem Standort hat sich die Marktgemeinde für einen Beteiligungsprozess entschieden, der die Bedürfnisse aller Beteiligten von Anfang an mit einbezieht. Begleitet wird der Prozess von den Facharchitekten Ursula Spannberger und Franz Ryznar und der von ihnen entwickelten RAUM.WERTmethodik für Bildungsbauten. Sinn dieser Methodik ist es, Individualitäten und Gemeinsamkeiten zu erforschen, Unterschiedliches zu ermöglichen und Konsens zu finden. Die Nutzer selbst werden zu räumlichen Experten und es entsteht Verantwortung und Identifikation aller mit „ihrem” Gebäude. Ergebnis des RAUM.WERTschule Prozesses ist ein räumlicher Qualitätenkatalog, der als Grundlage für die weitere Planung dient.
Schüler als Experten
Letzte Woche erarbeitete die Gruppe der Schüler ihre Wünsche und Bedürfnisse an den Lebensraum Schule. Franz Ryznar und Ursula Spannberger begleiteten die Kinder und Jugendlichen zwei Vormittage lang auf ihrer Erkundungstour. „Die Kinder spüren sehr genau, was sie brauchen”, so Ryznar. Sehr oft wurde zum Beispiel der Wunsch nach Chill-Out-Zonen und Rückzugsmöglichkeiten sowohl für Schüler als für Lehrpersonen genannt. Da sich die Kinder mit ihren Bedürfnissen ernst genommen fühlten, waren sie auch mit großem Eifer dabei.
„Für uns ist es immer wieder spannend und herzerwärmend zu erleben, wie intensiv sich die Kinder einbringen, wie konzentriert sie dabei sind und wie selbstverständlich sie uns – und den anderen – wichtige, persönliche Dinge mitteilen. Diesmal war die Mischung der Gruppen mit Kindern aus Volksschule und SPZ ein besonderes Erlebnis”, betont Ursula Spannberger. Ziel des gesamten Prozesses ist es, bis Schulschluss klar aufzuzeigen, welche Räumlichkeiten es in den pädagogischen Einrichtungen im Rotkreuz benötigt.