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Schreiben und Lesen kann doch jeder – oder?

Lesen lernen ist nicht selbstverständlich.
Lesen lernen ist nicht selbstverständlich. ©C. Muther
Bludenz (cm) Na, hast du dich schon wieder an das frühe Aufstehen und das Schultasche tragen gewöhnt? Eigentlich ist Schule ja ganz o.k., du triffst deine Freunde wieder und bestimmt gibt es auch einige Schulstunden die dich interessieren.
Lesen lernen

Auch wenn nicht alles in der Schule immer Spaß macht, ohne das Erlernen unserer Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) würde sich dein Alltag sehr komplizieren. Jedes Jahr am 8. September erinnert die UNESCO daran, dass Lesen und Schreiben nicht überall auf der Welt eine Selbstverständlichkeit ist.

 

Sehr viele Menschen haben nämlich ihre Mühe mit den Buchstaben und Worten, die wir daraus bilden. Weltweit gibt es ungefähr 775 Millionen Analphabeten, schätzen Experten. In Österreich sind es offiziell 300 000 Menschen, die weder lesen noch schreiben können, aber Wissenschaftler schätzen die Zahl etwa doppelt so groß auf 600.000!

 
Bildungsarmut
Analphabeten sind Menschen, die kaum oder gar nicht lesen oder schreiben können. Betroffen sind vor allem Menschen in ärmeren Ländern, darunter sehr viele Mädchen und Frauen. Oft haben sie ganz einfach keine Möglichkeit bekommen, das Lesen und Schreiben zu erlernen. Aber auch in Österreich gibt es Analphabeten.

 

Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche Kinder bekommen zuhause oft nicht die nötige Unterstützung, um gut und genügend zu üben, weil ihre Eltern selbst die Buchstaben nie richtig lernen konnten oder kaum Deutsch sprechen. Andere Kinder haben ein sehr schwieriges Zuhause in dem sie nicht beachtet werden oder auf Gewalt treffen. Sehr oft ist es allerdings so, dass eine Lese- oder Rechtschreibschwäche eines Schülers von den Lehrern nicht rechtzeitig erkannt wird. Kinder und Jugendliche können sich ganz gut durch die Schule „mogeln”, denn sie sind dabei meist sehr kreativ. Kaum haben sie ihren Abschluss geschafft, vermeiden sie das Lesen und Schreiben so gut es geht und verlernen auch das wenige, das sie schon konnten.

 
Lesebrille vergessen?

 
Das klingt im ersten Moment nicht so dramatisch – aber stell dir einmal vor, du könntest weder Fahrplan, noch Menükarte, noch Zeitung lesen. Selbst das Schreiben einer SMS an Freunde oder das Verfassen eines Briefes wäre unmöglich. Die Arbeitssuche gestaltet sich für Analphabeten sehr schwierig, denn in den meisten Berufen fällt es irgendwann auf, dass der Auszubildende nicht lesen kann. Das wäre für den Betroffenen sehr schlimm, denn Analphabeten versuchen ihre Schwäche so gut wie möglich zu verstecken. Meistens nehmen sie keine Hilfe an und erfinden Ausreden wie: „Ich habe meine Lesebrille zuhause vergessen.” Es ist ihnen unangenehm, dass ihnen das Lesen und Schreiben so schwer fällt und sie schämen sich dafür.

 
Hilfe der UNESCO
Die UNESCO setzt sich sehr für diese Menschen ein. In ärmeren Ländern geht es darum Schulen zu bauen und Bildung für jeden zugänglich zu machen. In den Staaten mit Schulpflicht liegt das Hauptaugenmerk auf zusätzlichen Förderprogrammen. Die Anzahl der Analphabeten unter den Erwachsenen soll deutlich abnehmen, indem durch Vorträge und Aktionen auf das Problem des Analphabetismus aufmerksam gemacht wird.

 

Unesco:
Das ist eine Organisation der Vereinten Nationen, die sich weltweit für den Erhalt und die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur einsetzt. Sie hat ihren Sitz in Paris (Frankreicht) und zählt rund 195 Mitlgieder. Ihr Gründungsvertrag wurde am 16. November 1945 von 37 Staaten in London unterzeichnet.

Welche Bedeutung haben Lesen und Schreiben für dich?

 

 

Lesen macht mir Spaß, weil ich Bücher sehr gerne mag. Manchmal liest meine Mama uns vor und manchmal lese ich meiner kleinen Schwester vor. Eigentlich sollte jeder Mensch lesen lernen dürfen, weil es schön und wichtig ist. Adriana Müller, 8 Jahre, Beschling (dunkle lange haare schwarzes t-shirt)

Für mich ist es ganz wichtig, dass ich die Zettel von meinem Trainer lesen kann. Da steht drauf wann ich Training oder Match habe. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es war als ich noch nicht selber lesen konnte. Markus Gaßner, 9 Jahre, Beschling (der junge in shcwarz)

Also mir gefällt Lesen und Schreiben gut. Vielleicht mag ich sogar etwas lieber Schreiben, weil ich gerne Geschichten erfinde und erzähle. Seit ich lesen gelernt habe, kann ich viele Sachen alleine machen und muss nicht immer nachfragen. Valentina Albrecht, 8 Jahre, Nenzing (blaues helles t-shirt, lange haare)

Bücher und die Bücherei mag ich sehr gerne. Ich schaue manchmal Bücher an und stöbere ein bisschen herum, bis ich das richtige finde. Wenn manche Menschen nicht lesen oder schreiben können, ist das sicher schwierig und traurig für sie. Michelle Jussel, 8 Jahre, Beschling (blondes mädchen)

Ein Beitrag von Catherine Muter.

 

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