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Schönborn: Diese Eigenschaften muss der neue Papst mitbringen

Der neue Papts muss laut Kardinal Schönborn das Gottvertrauen der Menschen stärken.
Der neue Papts muss laut Kardinal Schönborn das Gottvertrauen der Menschen stärken. ©APA/AFP/ANDREAS SOLARO
Der neue Papst, der aus dem am 7. Mai beginnenden Konklave im Vatikan hervorgehen wird, muss ein Hirte und ein glaubwürdiger Mensch und Christ sein, unabhängig von seiner geografischen Herkunft. Dies betonte der emeritierte Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Sonntag im Gespräch mit der APA in Rom.
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"Wichtig ist, dass der neue Papst aufmerksam für die Nöte und Freuden der Menschen ist, dass er eine tiefe Liebe zu Gott und den Menschen empfindet. Die Menschen spüren es, ob er leere Worte spricht, oder, ob er den Glauben wirklich lebt", so der Kardinal.

Herkunft des neuen Papstes laut Schönborn "sekundär"

Aus welchem Land das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche kommt, sei "sekundär". "Es wäre nützlich, wenn der neue Papst gut Italienisch und Englisch spricht, aber die Sprachkenntnisse sind nicht das Entscheidende. Das Wesentliche ist, dass der neue Papst ein Hirte ist. Er muss sich für den Frieden, die Armen und für Gerechtigkeit einsetzen. Er muss das Gottvertrauen der Menschen stärken", erklärte Schönborn.

Nicht-italienische Päpste seien in der Kirche keine Seltenheit. Schon zwischen dem siebenten und dem achten Jahrhundert nach Christus seien einige Päpste aus Syrien ernannt worden. Im Mittelalter habe es den Deutschen Leo IX. als Papst gegeben. "Die katholische Kirche ist übernational. Natürlich haben wir als Christen ein Vaterland und eine Muttersprache, doch die Kirche ist universell", betonte der Kardinal.

Schönborn zelebrierte Messe in Rom und predigte dabei

Schönborn, der an den Generalkongregationen zur Vorbereitung des Konklaves für die Wahl eines Nachfolgers von Papst Franziskus am kommenden Mittwoch (7. Mai) teilnimmt, zelebrierte am Sonntag eine Messe in seiner Titelkirche im römischen Viertel Portuense und taufte dabei drei Kinder. In seiner Predigt rief er die Gläubigen auf, zu beten, damit die im Konklave versammelten Kardinäle den Papst wählen, den Gott bereits für die Kirche bestimmt hat. Schönborn ist über 80 und daher nicht mehr stimmberechtigt.

"Lieber Gott, zeig den Kardinälen denjenigen, den Du bereits bestimmt hast", sagte Schönborn vor den Gläubigen. "Ich selbst zähle nicht zu den Papst-Wählern, aber ich werde mit euch allen für den neuen Papst beten. Welche Eigenschaften muss er haben? Er muss aktiv, sympathisch, ein guter Organisator und Verwalter sein. Diese Qualitäten sind wichtig, aber Jesus fragt von ihm eine einzige Eigenschaft: Wahre Liebe zu Jesus und zu den Menschen", sagte Schönborn in seiner Predigt.

Der ehemalige Wiener Erzbischof zelebriert seit 1998 Gottesdienste in seiner römischen Titelkirche "Gesu divino lavoratore". "Ich habe seit 1998 schon unzählige Messen, Taufen, Hochzeiten und Firmungen gefeiert. Es ist eine sehr lebendige Pfarre. Kardinäle sind symbolisch Pfarrer von Rom. Daher ist es immer wichtig, den Kontakt mit der Titelkirche zu bewahren", so Schönborn.

Rückreise nach Wien vor Konklave-Beginn

Der Kardinal wird noch an den letzten Generalkongregationen zur Vorbereitung des Konklaves teilnehmen, die am Montag und Dienstag im Vatikan geplant sind. Am Dienstagnachmittag reist er dann vor Beginn des Konklaves am Mittwoch nach Wien zurück.

(APA/Red)

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