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Schöffmann mit Wut im Bauch zum ersten Weltcupsieg

Sabine Schöffmann bejubelt ihren Premieren-Sieg
Sabine Schöffmann bejubelt ihren Premieren-Sieg
Zwei Rennen, zwei Siege: Österreichs Parallel-Snowboarderinnen präsentieren sich zum Auftakt des WM-Winter in hervorragender Form. Nach dem Riesentorlauf-Sieg von Marion Kreiner am Dienstag in Carezza feierte am Donnerstag Sabine Schöffmann im Montafon-Slalom ihren Premierenerfolg. Bei den Herren wurde Benjamin Karl Vierter, der Südtiroler Roland Fischnaller feierte den zweiten Saisonsieg.


Schöffmann war als Qualifikations-Zehnte in das Finale der Top-16 gekommen, sie schaltete in den K.o.-Runden Corinna Boccacini (ITA), Landsfrau Kreiner, die Russin Alena Sawarsima und im großen Finale die Deutsche Amelie Kober aus. Olympiasiegerin Julia Dujmovits schied wie Kreiner und Ina Meschik im Viertelfinale aus, die drei belegten die Ränge fünf bis sieben.

Für Olympia war Schöffmann, die als zuvor bestes Weltcupergebnis einen siebenten Rang 2013 in Rogla zu Buche stehen hatte, nicht berücksichtigt worden. Sie gab zu, dass nun die Wut im Bauch mitgefahren war. “Extrem viel, muss ich zugeben. Ich bin froh, dass ich gezeigt habe, dass sie damals die falsche Entscheidung getroffen haben”, sagte die 22-jährige Kärntnerin.

Bereits jetzt blickt sie natürlich voll Freude ins Lachtal, wo im Jänner die WM-Bewerbe stattfinden werden. Die Qualifikation ist ihr mit dem Triumph sicher. “Es ist jetzt alles möglich. Schauen wir mal, was noch geht.” Schöffmann bewies vor Heimpublikum Nervenstärke, vor dem Start habe sie sich so lange wie möglich mit Musik abgelenkt, danach habe alles wunderbar geklappt.

“Wir haben bei Sabine vom Material her ein bisschen umgestellt, das war das i-Pünktchen, die Technik war eh immer super sauber. Ich gratuliere ihr von Herzen. Das ist ein super Auftakt für uns”, meinte der neue Cheftrainer der Raceboarder, Bernd Krug, warum bei Talent Schöffmann jetzt der Knopf aufging.

Die mannschaftliche Stärke sei “super” – je fünf ÖSV-Damen und -Herren waren in das Finale der Top 16 gekommen – , nun gelte es aber noch, den Schwung aus der Quali mit ins Finale zu nehmen. “Dann sind wir für den Kreischberg super gerüstet.”

Dujmovits war in Carezza in der Qualifikation mit Torfehler gescheitert, im Montafon markierte sie Bestzeit. “Ich stehe gut am Bord, ich bin zufrieden. Ich habe überlegen die Quali gewonnen. Leider bin ich im Viertelfinale gegen das Startgate gestartet, da war ich gleich hinten”, meinte die Burgenländerin. Enttäuscht mit dem Rennausgang war Kreiner (Quali-2.): “Ich muss damit leben. Die Quali ist ganz gut gelaufen, es wäre sicher noch ein bischen mehr drinnen gewesen. Es war nicht leicht heute, ich habe es selbst verbockt.” Das Trikot der Weltcupführenden behielt die Steirerin.

Bei den Herren kam der sich in Topform befindende Fischnaller mit den Pistenverhältnissen am besten zurecht. Beim Start in 1.900 m Höhe hatte es plus vier Grad, zudem regnete es während der ganzen Veranstaltung.

Aber auch der Niederösterreicher Karl hat sich längst ans Wannenfahren gewöhnt. “Mein Motto für heute war ‘release the beast oder lass die Sau raus’. Es waren brutale Wannen, aber schön langsam habe ich eh Spaß an diesen Verhältnissen. Leider hat es nicht für ganz oben gereicht, aber ich bin zufrieden, dass ich beim Heimrennen bis zum Schluss fahren durfte. Echt geil. Es ist ein Zeichen, dass es aufwärtsgeht. Ich hoffe, ich kann daran in Bad Gastein anknüpfen”, sagte der Olympiadritte von Sotschi.

Die Organisatoren im Montafon haben sich nach der Absage der Cross-Veranstaltung um die Austragung von Parallel-Bewerben bemüht und den Athleten so zwei zusätzliche Rennen beschert, am Freitag folgt ja als Premiere ein Teambewerb.

Auch Österreichs Top-Crosser wie Markus Schairer sowie Alessandro und Michael Hämmerle hatten in einer Nachtschicht auf der Piste mitgeholfen, damit der Slalom über die Bühne gehen konnte.

Darüber freute sich natürlich auch Lokalmatador Lukas Mathies, der Sechster wurde. Der Titelverteidiger im Gesamtweltcup war in Carezza überraschend in der Ausscheidung hängen geblieben, im Montafon kam er als Quali-Vierter hinter Anton Unterkofler (am Ende 10.) souverän in die K.o.-Runde. “Ich habe heute gezeigt, dass ich zu den Schnellsten gehöre, leider bin ich nicht weiter als ins Viertelfinale gekommen und knapp ausgeschieden”, sagte Mathies. Drittbester Österreicher wurde Andreas Prommegger als Achter.

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