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"Schneeflocken": FIS-Boss vergessen

Gian Franco Kasper, der Präsident des Int. Skiver­bandes, ist am Mittwoch bei der Medaillenzeremonie für die Super-G-Herren im Zielraum der "Face de Bellevarde" nicht zum Zug gekommen.

Kasper war laut Protokoll – wie so oft – für eine offizielle Funktion vorgesehen gewesen. Geduldig wartete er neben dem Podest, als die Überreichung der Medaillen vorbei war, drehte er sich um und ging. “Sie haben mich einfach vergessen”, erzählte er am Abend im “Tirol Berg”, während er vom Tiroler Speck naschte.

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Kathrin Zettel bekommt ab Freitag Unterstützung aus der Heimat. “Mein Freund Seppi kann nicht kommen, er hat viel Arbeit, aber mein Papa und insgesamt 26 Stück von daheim. Sie bleiben bis fast zum Schluss, ich freue mich sehr”, sagte die Niederösterreicherin, die trotzdem nicht auf den guten Zuspruch ihres Freundes verzichten muss. “Wir telefonieren jeden Tag. Es ist wichtig für mich, wenn ich mal ein bisschen down bin, dass da eine vertraute Stimme ist und jemand, mit dem man über alles reden kann.”

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Die “Face de Bellevarde” ist auch für die Medienschaffenden eine große Herausforderung, für manche eine zu große. Am Mittwoch hat es vier Verletzte gegeben, ein Fotograf war abgerutscht und hatte sich den Knöchel verletzt und Abschürfungen zugezogen. Fast beängstigend klangen die Worte, die Chef-Renndirektor Günter Hujara an alle auf dem Berg Beschäftigten (Trainer, Fotografen, TV) richtete. “Nur absolute Experten haben auf diesem Berg etwas verloren. Alle die trotzdem rauf wollen, sollten vorher mit ihrer Versicherung Kontakt aufnehmen.”

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Das ohnehin nicht sehr schlagkräftige deutsche Herren-Team ist gleich im ersten Bewerb weiter geschwächt worden. Der 21-jährige Andreas Strodl stürzte am Mittwoch im Super-G und zog sich dabei gemäß Computertomographie am rechten Knie eine Zerrung mit Knochenstauchung zu. Strodl muss eine rund zehntägige Skipause einlegen.

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Die ersten sechs Medaillen der WM in Val d’Isere sind vergeben. Die Tatsache, dass sie an sechs verschiedene Nationen gegangen sind, beweist einmal mehr, dass die internationale Dichte im alpinen Ski-Sport stetig größer wird. Im Medaillenspiegel angeschrieben haben bereits die Schweiz, die USA (jeweils Gold), Frankreich, Italien (jeweils Silber), Norwegen und Österreich (jeweils Bronze).

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