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Schnecken ganz delikat: Eine kulinarische Tradition wird begeistert wieder entdeckt

Um die 30 regionale Restaurants beteiligen sich an den „Wiener Schneckenwochen” zur Fastenzeit

Hätten Sie’s gewusst? Weinbergschnecken haben in der Wiener Küche eine lange Tradition. Eigene Zuchtbetriebe sorgten bereits im 18. Jahrhundert für die Belieferung des Adels mit der besonderen Speise. Später gab es gar einen eigenen „Schneckenmarkt”, gleich hinter der Peterskirche im heutigen Jungferngassel im 1. Bezirk. Die „Wiener Auster”, wie sie gerne genannt wurde, war bis in die Anfänge des 20. Jahrhundert hinein vor allem wegen der ihr zugeschriebenen aphrodisierenden Wirkung geschätzt. Gegessen wurde die Delikatesse gekocht und gezuckert oder mit Speck gebraten zu Weinkraut gereicht.

Die kulinarische Entdeckung der Schnecke begann aber bereits viel früher: Im archäologischen Park Carnuntum lassen Ausgrabungen auf einen hohen Schneckenkonsum während der römischen Besatzungszeit schließen. Und der bekannteste Kochbuchautor der Antike, der Römer Marcus Gavius Apicius empfahl die Schnecken zwecks besserer Bekömmlichkeit vor dem Anbraten einige Tage in Milch einzulegen.
Findigen Mönchen ist es zu verdanken, dass sich der Verzehr von Schnecken besonders zur Fastenzeit etablieren konnte. Weder Fleisch noch Fisch, ergo erlaubt in der Fastenzeit, wurden die Tiere in den Klostergärten gezüchtet und zwecks aromatischer Verfeinerung mit passenden Kräutern gefüttert: Die schmackhafte Alternative zu Brot und Gemüse wurde begeistert angenommen.
Im Mittelmeerraum, in der Karibik, in Teilen Amerikas, Asiens und Afrikas gehören die Tiere aufgrund ihres hohen und gesunden Omega-3 Fettgehaltes ebenfalls zur traditionellen Küche, profitieren die Köche doch von ihren vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten. Kreativität bei der Verarbeitung der Schnecken zeigt in hohem Maße nun auch wieder die Wiener Gastronomie. Neben dem Klassiker – Weinbergschnecken mit Kräuterbutter, finden sich auf den Speisekarten: Gebackene Schnecken, Schnecken nach Burgunder Art, Alt-Wiener Schneckenragouts, Weinbergschnecken Schaumrolle und Schneckentascherln…

Argerechte Schneckenzucht

 

Ihre Schnecken beziehen die Köche von Anderas Gugumuck. Der Züchter aus Rothneusiedl legt höchsten Stellenwert auf artgerechte Haltung und als Slowfood Mitglied auf die Erzeugung von naturnahen und regionaltypischen Produkten. Mit den „Wiener Schneckenwochen” gelingt es dem Schneckenzüchter und der beteiligten Gastronomie gleichermaßen, eine fast vergessene Wiener Tradition wieder aufleben zu lassen.

 

Bezugsquelle und nähere Infos zu den Wiener Schneckenwochen:
Wiener Schnecke
Weinbergschneckenzucht
Mag. Andreas Gugumuck
Rosiwalgasse 44
1100 Wien
office@wienerschnecke.at
Tel 01  650 618 57 49


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