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Schönbrunn: Taubenhaus wird Luxusresidenz

Das Taubenhaus in Schönbrunn
Das Taubenhaus in Schönbrunn ©APA (Archiv)
Das wohl luftigste Bauwerk im Schönbrunner Schlosspark wird derzeit generalsaniert: Das Mitte des 18. Jahrhunderts entstandene Taubenhaus in der Nähe des Schlosses soll wieder zur Luxusresidenz für gefiederte Bewohner werden.

300.000 Euro investiert die Schönbrunner Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) in das Vorhaben, das laut Geschäftsführer Wolfgang Kippes zu einem Modellprojekt in Fragen der Kupfersanierung werden soll.

Über die hohe Voliere aus Drahtgitter samt vier gemauerter Schlafnischen gebe es allerdings nur wenig Informationen in den Archiven, so Kippes. Definitiv sagen lasse sich lediglich, dass sie noch zu Lebzeiten von Kaiserin Maria Theresia fertiggestellt wurde, die 1780 starb. Das Taubenhaus hatte wie der Neptunbrunnen oder die Gloriette die Funktion, den Abschluss einer Blickachse zu bilden.

“Es geht nun darum, alles möglichst im historischen Zustand wiederherzustellen”, betonte Kippes im APA-Gespräch. Schließlich sei der Bau im Laufe der Jahrhunderte oftmals adaptiert, nicht optimal saniert worden und für Jahrzehnte ungenutzt geblieben: “Das wird alles rückgebaut.”

Zugleich solle die Voliere alle modernen Anforderungen wie automatische Bewässerung bieten, die heute an ein Taubenhaus gestellt würden. Die Betreuung der Tiere wird dabei vom benachbarten Tiergarten Schönbrunn übernommen. Die drei vom Aussterben bedrohten Taubenrassen der Ganselkröpfer, einer Fleischtaubenrasse, der Tümmler-Kiebitze und der Wiener Flugganseln werden in den Bau übersiedeln, berichtete Herwig Pucher vom Tiergarten. Dieser sei dank eines großen Flugraumes für die Tiere geradezu ideal.

Mit Jahresende wollen die Restauratoren soweit sein, wobei zuvor noch ein technisches Problem zu lösen ist: Den Abschluss des Baus bildet ein kupfernes Kuppeldach, das von einem Knauf bekrönt wird. Zur Errichtungszeit bildete sich bei dem Material nach einer gewissen Zeit das charakteristische Kupfergrün, das als Korrosionsschutz fungierte. Dank geringeren Schwefelanteils in der Luft findet diese Umfärbung jedoch nicht mehr statt, was die Langlebigkeit des Kupfers stark beeinträchtigt.

Bei der Sanierung der Voliere will man nun ganz neue Wege beschreiten, die für künftige Restaurierungsarbeiten richtungsweisend sein könnten, so Kippes. Dabei soll durch eine spezielle Patinierung der bereits gebogenen Bleche eine Grünfärbung erzielt werden, ohne dass das Material wie bei bisherigen Lösungen spröde werde.

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