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Schmerzvolle Realität: Rund 800.000 Österreicher leiden darunter

Rund eine Million Österreicher leiden unter Migräne – einer intensiven, oft einseitigen Schmerzattacke, die das tägliche Leben stark beeinträchtigt.
Rund eine Million Österreicher leiden unter Migräne – einer intensiven, oft einseitigen Schmerzattacke, die das tägliche Leben stark beeinträchtigt. ©Canva
Etwa jeder zehnte Mensch in Österreich ist von Migräne betroffen – das sind bis zu eine Million Personen. Besonders häufig leiden Frauen unter den starken Kopfschmerzen, die oft mit weiteren Symptomen wie Übelkeit und Lichtempfindlichkeit einhergehen.

Migräne ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, von der in Österreich etwa 10,2 Prozent der Bevölkerung betroffen sind, was rund 800.000 bis einer Million Menschen entspricht. Besonders häufig tritt Migräne bei Frauen auf, die etwa dreimal häufiger betroffen sind als Männer. Migräneanfälle zeigen sich in Österreich häufiger in westlichen Bundesländern wie Vorarlberg, Tirol und Salzburg​.

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Was ist Migräne?

Migräne ist mehr als "nur" Kopfschmerzen. Die Schmerzen sind oft stark, pulsierend und meist auf eine Seite des Kopfes beschränkt. Typisch für Migräne sind weitere Beschwerden wie Übelkeit und Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm. Migräne kommt in Schüben, die von einigen Stunden bis zu drei Tagen dauern können. Oft kündigen sich die Anfälle schon Stunden oder sogar Tage vorher durch Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen an.

Wie entsteht Migräne?

Migräne entsteht durch eine besondere Reaktion im Gehirn. Verschiedene Auslöser, wie Stress, Wetterveränderungen oder bestimmte Lebensmittel, können bei Menschen mit Migräneveranlagung dafür sorgen, dass sich die Blutgefäße im Gehirn weiten. Dies löst starke Kopfschmerzen und weitere Symptome aus. Auch eine erbliche Veranlagung spielt eine Rolle, da Migräne oft in Familien vorkommt.

Migräne im Vergleich zu Spannungskopfschmerzen

Migräne und Spannungskopfschmerzen sind zwei verschiedene Arten von Kopfschmerzleiden, die sich sowohl in den Symptomen als auch in ihrer Intensität unterscheiden. Spannungskopfschmerzen, die häufigste Kopfschmerzart, äußern sich als drückender, dumpfer Schmerz und sind in der Regel beidseitig. Sie gehen mehrheitlich nicht mit weiteren neurologischen Beschwerden wie Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit einher, wie dies bei der Migräne der Fall ist.

Migräne ist intensiver als Kopfschmerzen und wird oft von Übelkeit sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet.
©Canva, VOL.AT/Hermann

Migräne mit Aura

Eine spezielle Form der Migräne ist die sogenannte „Migräne mit Aura“. Diese Form tritt bei etwa 10 Prozent der Betroffenen auf und geht mit neurologischen Vorzeichen einher. Diese Aura kann sich in Form von Sehstörungen, Gesichtsfeldausfällen, Sprachproblemen oder Missempfindungen in den Gliedmaßen äußern und setzt in der Regel kurz vor dem eigentlichen Kopfschmerz ein. Die Dauer der Aura beträgt meist zwischen fünf Minuten und einer Stunde und ist meist vorübergehend​.

Ein global verbreitetes Gesundheitsproblem

Weltweit sind über eine Milliarde Menschen von Migräne betroffen, was etwa 14 % der Bevölkerung entspricht. Diese neurologische Erkrankung tritt besonders häufig bei Frauen auf und führt oft zu erheblichen Einschränkungen im Alltag. Kopfschmerzen, einschließlich Migräne, zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen und betreffen etwa 40 % der globalen Bevölkerung​.

Eine Übersicht der Menschen, die in Österreich von Migräne betroffen sind.
©Canva, VOL.AT/Hermann

Wirtschaftliche Auswirkungen und Behandlung

Die hohe Verbreitung der Migräne verursacht in Österreich jährliche Arbeitsausfälle von etwa 6,8 Millionen Tagen, was auch ökonomische Auswirkungen hat. Zur Behandlung stehen sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Optionen zur Verfügung. Zu den medikamentösen Möglichkeiten zählen unter anderem Schmerzmittel und spezifische Migränemedikamente wie Triptane, die bei akuten Anfällen eingenommen werden. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, Entspannungstechniken und das Führen eines Migränetagebuchs können dazu beitragen, individuelle Auslöser zu erkennen und Anfälle zu verringern​.

Migräne bleibt eine der häufigsten und beeinträchtigendsten Kopfschmerzerkrankungen in Österreich, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Relevanz hat.

(VOL.AT)

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