Dem Wiener BZÖ war Ende Juni der Coup gelungen, den bekannten Ex-ORF-Journalisten als Spitzenkandidaten des Bündnisses zu präsentieren. Den bei Wahlen zuletzt schwer gebeutelten Orangen brachte Sonnleitner aber keinen Promi-Bonus – der Einzug in den Wiener Gemeinderat wurde neuerlich klar verfehlt. “Ich tue mir schwer beim Lügen – wenn Sie so wollen: Dann bin ich halt kein Berufspolitiker”, hatte Sonnleitner beim Wahlkampfauftakt verkündet – die Wiener Wähler haben ihm diesen Karrierepfad nun verschlossen.
Der am 5. Jänner 1947 im steirischen Sinnersdorf geborene Sonnleitner startete nach seinem Studium der Handelswissenschaften im ORF durch. 1971 wechselte er als Redakteur in die Wirtschaftsredaktion. So zeichnete er mit Günter Tolar für “Made in Austria” und “Zu Gast in Österreich” verantwortlich. Später war er für die TV-Sendung “Eco” (einstmals “Schilling”) tätig, wurde aber auch in anderen Formaten des öfteren als Wirtschaftsexperte herangezogen. Darüber hinaus etablierte er sich als Sachbuchautor in den Bereichen Finanz- und Steuerrecht. Im Jänner 2009 ging Sonnleitner schließlich in Pension.
Im April 2010 gründete Sonnleitner nach seiner Pensionierung beim Fernsehsender den Verein “Österreichische Mittelstandsvereinigung”. Dieses Engagement ließ BZÖ-Chef Josef Bucher auf ihn aufmerksam werden, der ihm die Spitzenkandidatur antrug. Sonnleitner akzeptierte, blieb jedoch weiterhin parteifrei.
Aus seiner ersten Ehe hat Sonnleitner vier Kinder, für die er nach dem Tod seiner Frau die Verantwortung trug. Nach dem Tod seiner zweiten Frau ist der Neo-Politiker seit 2005 in dritter Ehe mit einer Kärntner Waldorfschullehrerin verheiratet.