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"Schlimmer geht's immer": Eine Wiener Domina erzählt von ihrem Job

Die Autorin mit ihrem Buch
Die Autorin mit ihrem Buch ©Freya Verlag
Spätestens seit "50 Shades of Grey" ist die Neugier auf extremere sexuelle Spielarten auch bei der ansonsten eher "Blümchensex" praktizierenden Bevölkerung gestiegen. Vanessa Newton weiß besser als jede andere, worum es bei SM geht - arbeitet sie doch als Domina in Wien. VIENNA.AT stellt ihr Buch vor - und verlost fünf Exemplare!
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Die Wienerin Vanessa Newton, Jahrgang 1977, war schon immer etwas anders als die anderen: freigeistiger, unabhängiger, unangepasst. Ihr starker Wille und ihr Widerstreben, sich zu irgendetwas zwingen zu lassen oder sich Autoritäten wie Lehrern oder Chefs unterzuordnen, sorgten bei ihr von Klein auf für Troubles, wie sie in ihrer Autobiographie “Schlimmer geht’s immer. Aus dem Leben der Domina von Wien” freimütig berichtet.

So wurde die Wienerin zur Domina

In einer vielleicht nicht literarischen Sprache, aber sehr geradeheraus beschreibt Newton, wie sie schon als junges Mädchen Männer in ihren Bann schlug, die ihr reihenweise vollkommen verfielen. Ihre Stärke und der Umstand, dass sie im Grunde keinen Partner brauchte, hatte auf das andere Geschlecht eine nahezu magnetische Wirkung.

Ihr Fetisch für Lack, Leder und extreme High Heels, den sie auch im Alltag auslebte, trug ein Übriges dazu bei, dass sie bei Vorgesetzten aneckte und den Männern den Kopf verdrehte. Dementsprechend vielseitig waren auch ihre Jobs: Sie war im Laufe der Jahre als (Fetisch-)-Model, als Bankangestellte und in der Immobilienbranche tätig. Als Tänzerin arbeitete sie in ganz Österreich, in Deutschland und in der Schweiz und verbrachte einige Zeit in Spanien.

Eher hart als zart: SM in Bild und Text

Schon als Jugendliche fand die spätere Domina heraus, dass sie sich zur etwas härteren Gangart in der Sexualität hingezogen fühlte. Während ihre ersten Partner, die sie im Alter von 13 und 14 Jahren hatte, noch zurückhaltende Burschen waren, die sie mit ihren extremeren Wünschen nicht verschrecken wollte, fand sie rasch Gleichgesinnte, die wollten, was sie wollte: devot sein, sich demütigen und von ihr dominieren lassen.

In welcher Form und mit welchen Werkzeugen sie das tut, davon erhält man im Buch ein ziemlich umfassendes Bild. Diverse Schlaggeräte, Pranger, Fesseln, Klammern und Co. werden nicht nur beschrieben, sondern auch abgebildet.

In einem Glossar von A wie “Adult Baby” bis Z wie “Zwangsernährung” erläutert die Domina sämtliche Begriffe und Praktiken, die Otto Normalverbraucher eher unbekannt sein dürften.

Das wollen die Sklaven von Vanessa Newton

Die Kunden Newtons, die ihrerseits in im Buch enthaltenen “Sklavenbewerbungen” bzw. Telefongesprächen zu Wort kommen, haben klare Wünsche. Sie wollen etwa gezüchtigt, beschimpft, gefesselt, geknebelt oder von ihr als Hund oder Pony behandelt werden – mit allem, was dazugehört. Auch Rollenspiele erfreuen sich großer Beliebtheit.

Einige bewerben sich bei der Domina als Putzsklave, Arbeitssklave oder persönlicher Diener, der mit Freuden jede noch so niedrige Arbeit verrichtet, auf die die “Herrin” keine Lust hat. In extremeren Fällen wollen die devoten Bewerber als Aschenbecher, Spucknapf oder WC be- bzw. misshandelt oder mit Brandings und Cuttings traktiert werden. Sie adressieren Newton in ihren Anschreiben als “Herrin”, “Ehrenwerte edle Lady” oder “Sehr geehrte Königin meiner geheimsten Wünsche” und zeichnen diese mit “Ihr Knecht”, “Unterwürfigst, Ihr Sklave” oder “In voller Demut, Ihr Sklavendreckstück”.

Nicht ganz tabulos

Bei allen teils extremen Beschreibungen der Domina in ihrem Buch, das bestimmt nichts für zarte Gemüter ist, gilt ein Credo: Erlaubt ist nur, was beiden gefällt. Grenzen gibt es kaum – mit einer Ausnahme: Sklaven ebenso wie die Domina selbst stellen mehrfach klar, dass alles, was mit Kindern und Tieren zu tun hat, absolut tabu ist.

Die Message des Buches ist insofern eine sehr positive: Jeder Mensch sollte zu seinen sexuellen Wünschen stehen, darüber sprechen und sie mit Freude ausleben, solange dabei niemand verletzt wird. Außer natürlich im gegenseitigen Einverständnis …

(DHE)

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