Mit dem siebenten Sieg für das ÖSV-Team in Folge fixierte Schlierenzauer eine historische Bestmarke im Weltcup. Bisher war es in der 30-jährigen Geschichte noch keinem Springer bzw. keiner Nation gelungen, mehr als sechs Bewerbe in Folge zu gewinnen. “Es freut mich natürlich, wenn wir es schaffen, solche Rekorde zu brechen”, sagte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner gegenüber der APA – Austria Presse Agentur.
“Nach den tollen Erfolgen der letzten Saison haben einige gesagt, es kann nur schlechter werden. Umso stolzer bin ich, dass wir diese Serie aufgestellt haben. Der Tournee-Sieg und der Kulm-Doppelsieg von Schlierenzauer haben sehr viel Motivation gegeben”, erklärte Pointner, der die tolle körperliche Verfassung und die offenbar gelungene Trainingssteuerung hervorhob.
Schlierenzauer, der mit 130,5 m einen halben Meter weiter als Loitzl gesprungen war, war nach dem ersten Sprung 0,4 Punkten vor dem Steirer gelegen. Ammann (127,5 m) hatte als Dritter bereits 6,9 Zähler Rückstand auf den Tiroler. Bei längerem Anlauf legte der fünffache Saisonsieger Ammann im Finale 134 m vor. Tournee-Sieger Loitzl sprang zweieinhalb Meter weiter als der Weltmeister und hatte schließlich 9,5 Punkte Guthaben auf den Schweizer. Schlierenzauer toppte Loitzls Versuch noch und setzte bei 138,5 m auch noch perfekt auf. “Gregor und Wolfgang sind heute wieder sehr stark gesprungen, mit den beiden haben die anderen an diesem Wochenende nicht mithalten können”, betonte Pointner.
Der 19-jährige Schlierenzauer, der seit dem Ende der Vierschanzen-Tournee drei Siege und einen zweiten Platz zu Buche stehen hat, lag am Ende fünf Punkte vor Loitzl. “Ein toller Wettkampf. Wir pushen uns gegenseitig, es ist einfach lässig gegen Wolfgang zu springen”, meinte Schlierenzauer nach seinem 16. Weltcup-Sieg. “Gestern war ich zwar mit dem Ergebnis, aber nicht mit meinen Sprüngen zufrieden. Heute hat alles gepassst”, sagte der Skiflug-Weltmeister weiter.
Loitzl musste diesmal die Überlegenheit seines um zehn Jahre jüngeren Teamkollegen anerkennen. “Heute war Gregor der Bessere. Der zweite Platz ist natürlich in Ordnung. Ich bin zufrieden, das war wieder eine gute Konkurrenz von mir”, erklärte der 29-jährige Steirer.
Markus Eggenhofer schloss mit Platz zehn an seine starke Leistung vom Vortag an. Der 22-jährige Salzburger war nach einem Sprung auf 116 m lediglich auf Platz 27 gelegen, ein toller Satz auf 128,5 m beförderte den Salzburger schließlich abermals in die Top Ten. Manuel Fettner (48.), am Vortag 28., schaffte mit einem 111-m-Sprung die Qualifikation für den zweiten Durchgang nicht. Der Oberösterreicher Daniel Lackner hatte die Qualifikation nicht überstanden. Sechs der Top Ten des Weltcups, darunter Weltcup-Titelverteidiger Thomas Morgenstern und Martin Koch, haben die zwei Bewerbe in Polen ausgelassen.
Schlierenzauer fehlen vor der Olympia-Generalprobe in Whistler am kommenden Wochenende lediglich zwei Zähler auf Ammann. “Ich werde versuchen wieder ganz vorne zu sein, die Chance ist da”, sagte der Stubaitaler hinsichtlich seines erklärten Saisonzieles Gesamtweltcup. Das ÖSV-Team reist am Donnerstag nach Kanada. Laut Pointner werden beim Übersee-Trip Doppel-Olympiasieger Morgenstern, Koch und Andreas Kofler wieder mit dabei sein.