AA

Schlechte Studienergebnisse für Migrantenkinder

In Österreich schneiden Schüler mit Migrationshintergrund bei Leistungstests deutlich schlechter ab als Einheimische. Das hat auch die präsentierte TIMSS-Studie unter Volksschülern wieder bestätigt. Weitere News: Reaktionen der Politiker auf TIMSS 2007Grüne kritisieren heftig das BildungssystemSalzburger Lehrer-Gewerkschaft nicht überrascht

Schon nach PISA 2007 hatte die OECD Kritik am österreichischen Schulsystem geübt: Dieses “benachteiligt Jugendliche mit Migrationshintergrund sehr stark”. Auch bei der Volksschulstudie PIRLS war der Unterschied in der Leseleistung nur in England noch größer als in Österreich.

Volksschüler in der 4. Klasse mit Migrationshintergrund haben bei TIMSS – wie schon 1995 – deutlich weniger Punkte erzielt als österreichische Kinder: In Mathematik erreichten Einheimische 513 Punkte, Kinder der ersten Einwanderergeneration 462 Punkte, jene der zweiten Generation 477 Punkte. Noch deutlicher fällt der Unterschied in der Naturwissenschaft aus. Hier sind ihnen Einheimische mit 538 Punkten vor der ersten Generation mit 454 Punkten bzw. der zweiten Generation mit 476 Punkten.

Die Leseleistung der einheimischen Volksschüler sind laut der Lesestudie PIRLS mit 549 Punkten signifikant besser als jene der Migranten erster Generation. Der Unterschied ist in Österreich mit 56 Punkten der zweitgrößte aller untersuchten Länder mit mindestens zehn Prozent Migrantenanteil, nur in England ist er mit 71 Punkten noch größer. Auch Migranten, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind, können nicht viel besser lesen als jene der ersten Zuwanderergeneration.

Auch bei der PISA-Studie 2006 war Österreich unter jenen Ländern, in denen die Leistungen von Einheimischen und Migranten besonders stark auseinanderklaffen. In Naturwissenschaften erzielten einheimische 15-Jährige 523 Punkte, Migranten der ersten Generation nur 435 und jene der zweiten Generation 431 Punkte. Umgerechnet bedeutet dieser Punkteabstand, dass die Migranten den österreichischen Schülern fast zweieinhalb Lernjahre hinterherhinken.

Österreich ist außerdem neben Deutschland und den Niederlanden das einzige Land, in dem Migranten der zweiten Generation schlechter abschneiden als jene der ersten. Etwas geringer, aber laut OECD noch immer “deutlich höher als in anderen Ländern mit vergleichbarem Migrantenanteil” sind die Leistungsunterschiede beim Lesen: Hier liegen Migranten mehr als ein Lernjahr hinter Einheimischen. Paradoxes und sonst nur in Deutschland beobachtetes Phänomen: Bereits in Österreich aufgewachsene Migranten schneiden beim Lesen noch schlechter ab. Sie liegen zwei Lernjahre hinter österreichischen Schülern.

  • VIENNA.AT
  • Moj Bec News
  • Schlechte Studienergebnisse für Migrantenkinder
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen