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Schlaraffenland für 74 Wildvogelarten

Bild: Tiergarten Schönbrunn / Jutta Kirchner
Bild: Tiergarten Schönbrunn / Jutta Kirchner
Alle Vöglein sind schon da: Neben den üblichen Zoobewohnern leben im Tiergarten Schönbrunn 74 verschiedene Wildvogelarten.

ür diese willkommenen Gäste ist der Tierpark „eine Insel“ in der Großstadt und außerdem noch ein Futterparadies. Vor zwei Jahren bekam der Vogelkundler und Zoologe Leo Sachslehner vom Tiergarten den Auftrag, erstmals alle Wildvögel im Zoogelände zu zählen. In einer Aussendung wurden am Donnerstag die Ergebnisse präsentiert.

Besonders erfreut zeigt sich der Tiergarten über jene drei Arten, die auf den Roten Listen der gefährdeten Tierarten stehen:

Gartenbaumläufer, Rauchschwalbe und der in Städten äußerst seltene Mittelspecht. 22 Tiere haben schon Junge aufgezogen. Am fleißigsten war der Haussperling, der mit 144 Brutpaaren die absolute Mehrheit im Brutvogel-Ranking des Schlossparks Schönbrunn ausmacht. Den zweiten Platz belegte die Kohlmeise mit 36 Brutpaaren, gefolgt von der Aaskrähe, die 15 Nestbauer vorweisen konnte.

Dass sich das Federvieh im Tiergarten wohl fühlt ist kein Wunder: Nahrung findet sich im Überfluss. Von auf den Boden gefallene Pommes, über Schnäppchen aus dem Misthaufen des Tirolerhofs bis hin zum Kot der Zootiere erstreckt sich die Speisekarte. Neben einem ausgiebigen Luxusangebot an Bade- und Trinkmöglichkeiten, dienen begrünte Dächer oder künstliche Felswände als Brutplätze.

Auf Grund der milden Temperaturen überwintern heuer auch Ziehvögel wie der Hausrotschwanz oder die Mönchsgrasmücke im Tiergarten. Üblicherweise ziehen sie mediterranere Gegenden wie Südeuropa oder Nordafrika der Heimat vor. Bei seiner Arbeit konnte Sachslehner neben den 220 Stockenten und 150 Lachmöwen noch bis zu zehn Graureiher beobachten, die sich im Pelikanteich tummelten.

Vor mehr als 25 Jahren hatten ähnliche Untersuchungen stattgefunden. Die Hohltaube ist seither völlig verschwunden, bedauerte der Vogelspezialist. Andere Vögelarten wie Türkentaube, Singdrossel, Zilpzalp und Girlitz wurden zwar gesichtet, aber machen bisher keine Anstalten sich zu vermehren. Die Ringeltaube ist der einzige Neuzugang. Dramatisch sei der Rückgang der Amseln, bedingt durch den Usutu-Virus dem 2001 im Raum Wien ein Großteil der Singvögel zum Opfer fielen.

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