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Schlacht am Amselfed: Feier zum 620. Jahrestag

Mit einer Gedenkmesse hat in Gracanica unweit der kosovarischen Hauptstadt Prishtina (Pristina) hat am Sonntag die zentrale Feier anlässlich des 620. Jahrestages der Schlacht in Kosovo Polje (Amselfeld) begonnen.
Auch drei serbische Regierungsmitglieder kamen dazu aus Belgrad in den von Serben bewohnten Ort im Kosovo: Kosovo-Minister Goran Bogdanovic, Kulturminister Nebojsa Bradic und Religionsminister Bogoljub Sijakovic.

Die drei Minister hatten eine entsprechende Genehmigung von den kosovarischen Behörden erhalten. Der Antrag wurde von den serbischen Ministern allerdings nicht direkt an Prishtina gerichtet, sondern über den internationalen Zivilen Repräsentanten Pieter Feith gestellt. Belgrad hat die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkannt und lehnt daher auch jeden direkten Kontakt mit den kosovarischen Behörden ab. In den vergangenen Monaten wurden mehrere serbische Staatsfunktionäre, darunter auch Bogdanovic, von kosovarischen Behörden an der Einreise in den Kosovo gehindert, da sie keine Genehmigung vorweisen konnten.

Die Minister wollten im Lauf des Tages auch den Schauplatz der Schlacht in Gazimestan westlich von Prishtina besuchen. Die Gedenkmesse in Gracanica wurde vom Stellvertreter des serbisch-orthodoxen Patriarchen Pavle, dem montenegrinischen Metropoliten Amfilohije, zelebriert.

Die kosovarische Polizei habe alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um einen ruhigen Verlauf der Feierlichkeiten zu sichern, erklärte Polizeisprecher Arber Beka am Sonntag gegenüber serbischen Medien. “Es wird keine Blockade der Verkehrswege geben. Der Polizeiplan sieht die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sowie die Begleitung für Delegationen, die zu den Feierlichkeiten erwartet werden, vor”, präzisierte Beka.

Eine sichtbar größere Präsenz der kosovarischen Polizei und der internationalen Schutztruppe KFOR war am Sonntagvormittag an den Ausfahrten der zwischen Albanern und Serben geteilten nordkosavarischen Stadt Mitrovica, um Gracanica und dem Amselfeldschlacht-Denkmal in Gazimestan sichtbar.

Die Schlacht auf dem Amselfeld am 28. Juni 1389 war ein Markstein bei der Eroberung der Balkan-Halbinsel durch die Türken. Auf christlicher Seite kämpften Bosnier, Ungarn und Bulgaren. Albaner, Wlachen und Kroaten bildeten Reserven. Die Osmanen glichen ihre zahlenmäßige Unterlegenheit durch bessere Führung aus. Der türkische Vormarsch auf dem Balkan ging nach ihrem Sieg nun in großen Schritten voran.

Der damalige serbische Herrscher Fürst Lazar Hrebeljanovic und sein ebenfalls gefangener Sohn sowie viele vornehme Serben wurden damals hingerichtet. Lazar gilt bei den Serben als Märtyrer und Heiliger. Der am 28. Juni in der serbisch-orthodoxen Kirche gefeierte St. Veitstag (Vidovdan) gilt seitdem als Trauertag und Tag der nationalen Identität.

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