Nach dem schweren Schiffsunglück auf der Budapester Donau mit bisher sieben Todesopfern werden immer noch 21 der 35 Insassen des Ausflugdampfers “Nixe” vermisst, darunter zwei Ungarn, berichtete die Nachrichtenagentur MIT am Donnerstag. Die sieben Überlebenden würden in drei Budapester Spitälern versorgt, ihr Zustand sei stabil.
Angesichts des schlechten Wetters sollen sich die 33 südkoreanischen Touristen, darunter ein sechsjähriges Mädchen, zum Zeitpunkt des Unglücks unter Deck befunden haben. Das Ausflugsboot war nach dem Zusammenstoß mit einem großen Hotelschiff dramatisch schnell gesunken, berichteten Medien.
Geringe Überlebenschance für Vermisste
Angesichts der niedrigen Wassertemperaturen von rund zwölf Grad gebe es nur geringe Überlebenschancen für die Opfer der Tragödie. Auf 100 km Länge sollte das Donauufer abgesucht werden. Zwei der sieben Toten seien weit von den Unfallstelle entfernt geborgen worden.
Die Leitung des Schiffseigners Panorama Deck GmbH wurde von der Polizei vernommen. Laut Firmen-Sprecher Mihaly Toth hätte die zweiköpfige, erfahrene Besatzung des Schiffes unter Einsatz ihres eigenen Lebens an den Rettungsarbeiten teilgenommen.
Ein Militärschiff mit Spezialtauchern traf an der Budapester Margaretenbrücke ein, um die Lage des in einer Tiefe von drei bis vier Metern liegenden Schiffswracks zu untersuchen. Das Wrack soll schließlich in mehreren Phasen geborgen werden.
Menschliches Versagen als Ursache sei nicht ausgeschlossen
Menschliches Versagen als Ursache des Unglücks sei nicht ausgeschlossen, betonte der Generalsekretär des Ungarischen Schifffahrtsverbandes, Imre Horvath, laut Medien. Schiffe seien heute mit Satelliten-Ortung ausgestattet, so dass sie die eigene oder die Position anderer Schiffe sowie deren Bewegung mit hoher Präzision bestimmen können.
Noch am Donnerstag sollte der südkoreanische Außenminister Kang Kyung Wha mit einer Delegation in Budapest eintreffen, um persönlich die Arbeiten zu koordinieren, berichtete das Klubradio. Laut Mitteilung des südkoreanischen Außenministeriums hätten die Passagiere das Dampfers zum Zeitpunkt des Unglücks keine Rettungswesten getragen. Der nächtliche Schiffsausflug sei einer der letzten Programmpunkte der Touristengruppe in Ungarn gewesen.
Offenbar Schiff unter Schweizer Flagge beteiligt
(APA/Red)