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Schauspielhaus eröffnet mit Mozart

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Mit fünf Koproduktionen im Haupthaus, sechs Inszenierungen in der „Schneiderei“ und sechs Gastspielen im Ausland verabschiedet sich Airan Berg, Direktor des Schauspielhauses Wien, in der kommenden Theatersaison von seiner sechsjährigen Amtszeit.

Den Anfang macht das österreichisch-türkische Mozartjahr-Projekt „Saray – Mozart alla turca“, das ab dem 19. September der Frage nachgeht, wie „Die Entführung aus dem Serail“ klingen würde, wenn Mozart in Istanbul gelebt hätte. Erfreut zeigte man sich bei der heutigen Pressekonferenz auch über eine Auslastung von 87 Prozent in der Saison 2005/2006, was einen Zuwachs von zwei Prozent bedeutet.

Mit einer Vertauschung der „westlich“-europäischen und türkischen Rollen hinterfragt die Produktion „Saray“ unter der Regie von Ibrahim Quraishi die Klischees, kulturelle Projektionen und Unbehagen entgegengesetzter kultureller Welten. Spannend wird auch die musikalische Umsetzung: Unter der Leitung von Serdar Yalcin gehen die türkischen Musiker auf orientalischen Instrumenten wie dem Kanun (eine Form von Zither), Kemence (Streichinstrumente) oder dem Ud (Kurzhalslaute) dem Mozart-Original auf die Spur.

Begleitend zu der Koproduktion mit dem Grand Theatre de la Ville Luxembourg und der Het Toneelhuis Antwerpen findet u.a. ein Liederabend (25.9.) sowie die Diskussionen „Runter von der Bühne!“ (26.9.) und „Mozart ist ein Türke!“ (24.10.) statt. Eine zweite Koproduktion mit dem belgischen Theaterhaus steht mit Heiner Müllers „Quartett“ auf dem Programm. Die Spirale von Macht, Liebe und Gewalt inszeniert Peter Missotten, er lässt das Schauspiel zweier Männer mit Frauenstimmen synchronisieren (Premiere: 15.9.).

Der „Philosophie des Hauses“ kommt Berg u.a. mit dem Gastspiel des „ensemble für städtebewohner“ nach. „Es ist uns ein Anliegen, freien Gruppen unsere Infrastruktur zur Verfügung zu stellen“, freute sich der Theaterdirektor über das Stück „Arbeit ist Urlaub“ (15.12.). Ein Auftragswerk von Roman Paska durchleuchtet ab 13. Jänner die Innenwelt von Ludwig van Beethoven. „Beethoven in Camera“ ist nach der Koproduktion „Dead Puppet Talk“ im vergangenen Jahr die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit einer der führenden Persönlichkeiten des Puppentheaters.

Am 7. und 8. Februar macht der Drama X Herbstausflug nach Stationen im Rabenhof und dem TAG mit „New New West“ Station im Schauspielhaus, danach setzt Constanza Macras und Dorky Park mit dem Stück „I am not the only one“ bei der Märchenanalyse an (13.2.). Inspiriert von Alfred Jarry feiert „Der Ubu-Komplex“ am 11. März Premiere. In der Koproduktion mit dem Max Reinhardt Seminar untersucht Regisseur David Maayan ausgehend von Jarrys „König Ubu“ den Ehrgeiz „etwas zu erreichen“ sowie das ewige Streben nach dem „Besten“.

Parallel finden in der „Schneiderei“ in kleinem Rahmen die Regiewerkstätten des Reinhardt Seminars „Eichmann. Etüde“ (7.10.) und „Marie und Bruce“ (5.10.), der literarische Salon (29.9.) sowie einige Gastspiele statt. Weitergeführt werden die Aktionen „Hunger auf Kunst und Kultur“, Theater für sehbehinderte und blinde Menschen und Simultanübersetzungen in Gebärdensprache. Im Frühjahr folgen noch die Überraschungs-Inszenierungen „Eine letzte Premiere“, „Eine letzte Wiederaufnahme“ sowie „Ein letztes Finale“, mit dem sich Airan Berg Richtung Kulturhauptstadtjahr Linz 2009 verabschiedet.

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