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Schausägen in Latschau

Mit Präzison sägt Hubert Loretz mit dem Venezianergatter die größten Baumstämme.
Mit Präzison sägt Hubert Loretz mit dem Venezianergatter die größten Baumstämme. ©est
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“, kann man wohl hier sagen. Vor der Säge liegen Baumstämme. Es riecht nach Holz und Sägemehl und alles erinnert an längst verflossene Zeiten. Ein Schild mit „Rauchen verboten“ mahnt still die Raucher.
Schausägerei.

Hubert Loretz zeigt gerne die nostalgische Säge, die er von seinem Vater, dem legendären „Mülli Ferdi“ übernahm. Früher stand in der Nähe auch eine Getreidemühle, wo die Montafoner ihren guten Weizen mahlen ließen.

Das Sägewerk steht seit 1734 und ist seit 1849 im Besitz der Familie Loretz. Der aktuelle Zustand ist aus dem Jahre 1907. Im Untergeschoss klappert ein überschlächtiges, hölzernes Wasserrad (Durchmesser 4,1 m), das 2011 erneuert wurde. Der Rasafeibach speist das fast „nigelnagelneue“ Wasserrad und treibt die Radstube durch Transmission an. Die exzentrischen Schwungräder bewegen dadurch das einfache, senkrechtes Sägeblatt, den Venezianergatter. Dreht sich das Wasserrad (7 1/2 PS) einmal, sind das 24 „Hübe“ auf dem Gatter. Die Baumstämme werden mit einer Handwinde in den Blochwagen gehievt. „Es funktioniert alles ohne Strom, nur das Licht ist elektrisch“ weiß der Besitzer. Hubert Loretz ist stolz auf sein Sägewerk. Half er schon seinem Vater als zehnjähriger Bub. Der gelernte Maschinist liebt seine alte Säge, die er seit der Rente hobbymäßig betreibt. „Bin mit Herzblut dabei, weil sie von unserem Vater kommt. Die Säge kostet auch viel“, sagt der Besitzer leicht wehmütig und hofft, dass sein Erbstück noch lange sägt.

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