Schau hinter die Fassade

LUAG, WAS MA WERA KÜNNT: Stuckateur und Trockenausbauer
Lustenau. Den Büroarbeiter plagt der Maus-Arm, den Stuckateur die Nackenstarre. In dem Beruf blickt man – wie Azubi Hüseyin Korkmaz – oft stundenlang zur Decke. Meist sind die Stuckateure und Trockenausbauer auf Baustellen unterwegs, dämmen und verputzen großflächig Innen- und Außen- wände. Die Ausbildung, die beide Aufgaben beinhaltet, rüstet den Stuckateur zu einem vielfältig einsetzbaren Fachmann auf den Baustellen.
Es gibt nicht viele Berufe, in denen moderne und traditionelle Arbeitstechniken so gut kombiniert werden können, wie beim Stuckateur und Trockenausbauer. Fast überall haben sie ihre Finger im Spiel: Sie arbeiten im Neubau, helfen bei der Modernisierung von Gebäuden, restaurieren alte Denkmäler und verzieren Fassaden. „Der Beruf erfordert ein großes Maß an Fingerspitzengefühl und ermöglicht viel Freiraum für Individualität, beispielsweise bei der Raum- oder Gebäudeplanung“, macht Ausbildner Jürgen Scheffknecht den Beruf schmackhaft. Hüseyin ist im 3. Lehrjahr bei Trockenbau Scheffknecht in Lustenau. „Der Trockenbau hat sich zu einer modernen, rationellen Bauweise für Ausbau, Umbau und Renovierung entwickelt. Durch Montage und Zusammenbau vorgefertigter Baustoffe und Bauteile zu fertigen Konstruktionen stellt der trockene Innenausbau eine zeit- und kostensparende Bauweise dar“, kennt sich der noch Lehrling im Beruf aus. „Das Spektrum der unter dem Oberbegriff Trockenbau zusammengefassten Konstruktionen ist sehr breit. Trockenbaukonstruktionen umfassen verschiedene Einsatzbereiche wie Wand, Decke und Boden, innerhalb dieser Bereiche existiert eine große Anzahl unterschiedlicher Systeme. „Mir gefällt dieser Beruf auch deshalb, weil ich eine umfangreiche Ausbildung erhalte. Der Vorteil daran ist, wenn ich selbst einmal ein Haus bauen oder umbauen will“, schmiedet der 18-jähre bereits Zukunftspläne. Lachend beantwortet der charmante Bursche die Frage bezüglich Fitness. „Körperliche Fitness ist das A und O für unsere Ausbildung.
Hau auf den Putz mit Trockenbau und Stuck
„Als Trockenausbauer bist du immer aktiv, der Beruf ist also ideal für alle, die gerne etwas mit ihren Händen erschaffen und nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen möchten. Und zudem bin ich immer auf neuen Baustellen im In- und Ausland. Die Gestaltungsmöglichkeiten mit Stuck und Trockenbausystemen sind nämlich nahezu unbegrenzt. Mit Stuck formst du Torbogen über Kuppeln bis zu Reliefs an der Decke – also alles, was schön ist. Im Trockenbau machst Du die Entwürfe moderner Architekten wahr, verbesserst die Akustik und den Schallschutz, arbeitest am baulichen Brandschutz und an der Wärmedämmung von Objekten mit.“ Und ein guter Schüler ist Hüseyin auch noch: „Alles was ich auf der Baustelle lerne, trage ich in die Schule. Deshalb fällt mir diese auch relativ leicht. Und im Fach Werkstatt verlangt mein Chef schon mindestens eine Eins oder Zwei.“
Lehrbetrieb:
Trockenbau Scheffknecht GmbH
Eigenheimstraße 1, Lustenau
Mobiltelefon: 0664 0664 4586552
Mailadresse: info@trockenbau-scheffknecht.at
Was macht den Beruf aus
Jürgen Scheffknecht, Chef
Man hat es jeden Tag mit neuen Aufgaben zu tun. Jede Baumaßnahme ist etwas Besonderes und Einmaliges. Kein Detail gleicht dem anderen. Mir macht es große Freude, für meine Kunden etwas Individuelles zu gestalten, das ihnen gefällt, gut aussieht und perfekt funktioniert. Man erschafft Lebensräume für Menschen.
Hüseyin Korkmaz, 3. Lehrjahr
Die Ausbildung spricht alle Sinne an. Man fühlt den Gips in den Händen und sieht wie er langsam Form annimmt. Diese Ausbildung auf jeden Fall handwerkliches Geschick voraus. Man entwickelt eigene Taktiken, Werkzeuge richtig einzusetzen. Das Ergebnis deiner Arbeit ist für alle sichtbar. Am liebsten mache ich Decken.