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Schattenburgmuseum | Wer hat an der Uhr gedreht

An den Zeigern darf nur der Fachmann Reinhard Häfele drehen.
An den Zeigern darf nur der Fachmann Reinhard Häfele drehen. ©Schattenburgmuseum
Reinhard Häfele, seit vielen Jahren als Uhrenfachmann und Restaurator für das Schattenburgmuseum, tätig, schulte in der besuchsfreien Zeit neue Mitarbeiterinnen im Museum in die Handhabung der historischen Uhren ein.

Der begeisterte Uhrenfreund konnte zu jedem Stück viele hilfreiche Hintergrundinformationen liefern, auf Besonderheiten hinweisen – speziell auch im Umgang mit den einzigartigen Ausstellungstücken – und ließ die Mitarbeiter selbst Hand anlegen, damit in der Schattenburg auch das beliebte Tick-Tack ertönen kann. Dies ist ganz selten in Museen der Fall und wird von den Besuchern sehr geschätzt. Obwohl die Uhren den Anschein von Robustheit und Unverwüstlichkeit vermitteln, handelt es sich doch ausnahmslos um sehr empfindliche Mechanismen, die mit größter Sorgfalt und Respekt behandelt werden müssen. Egal, ob Eisenuhr, Appenzeller oder Toggenburger Zappler aus unterschiedlichsten Hölzern, wunderschöne Portaluhren aus dem Hause Jenny oder das Highlight, die Astronomische Uhr im Gräfinnenzimmer, alle haben ihre Besonderheiten. Nicht die genaue Uhrzeit steht im Vordergrund, sondern dass sich viele mechanische Details in ihrem Inneren verstecken, über die wir nur Staunen können. Die Astronomische Uhr kam 1915 in den Besitz des Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch und wurde nach hundertjährigem Dornröschenschlaf 2015 von Reinhard Häfele, der selbst in den Frastanzer Museumswelten als Vorstandsmitglied und Mastermind des Grammophonicums aktiv tätig ist, zum Leben erweckt.

Selbst die Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC), eine wissenschaftliche Fachgesellschaft für Zeitmesstechnik mit Sitz in Nürnberg, kam deshalb einmal zu Besuch nach Feldkirch, um diese Besonderheit kennenzulernen und in ihr Verzeichnis aufzunehmen. Schlagwerk und Gehwerk, Pendel, Gewichte und Schnüre, Wecker und diverse Anzeigen für die Stunde, die Viertelstunde, Tierkreiszeichen, Mondphasen und vieles mehr kann neben dem Läutewerk mit Glockenmännle bewundert werden. Wieviel Überlegungen der unbekannte Erbauer aber in die Verzögerung der 7jährigen Umlaufzeit der Planetenanzeige stecken musste, ist heute kaum nachvollziehbar.

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