SC Trainer Philipp Tschann: Wir schauen nur von Spiel zu Spiel

Philipp wie zufrieden bist du mit der Vorbereitung deiner Mannschaft?
Im Vergleich zur Vorbereitung im letzten Jahr war diese deutlich besser, jedoch für mich persönlich immer noch sehr stark ausbaufähig. Wir haben ja einen sehr kleinen Kader, aktuell gehören 17 Mann dem Einskader an.
Davon sind ein bis zwei Mann ständig durch Studium verhindert, vier Mann sind durch ihre berufliche Tätigkeit sehr stark eingeschränkt. Bleiben noch gut acht bis zehn Spieler die regelmäßig trainieren können. Somit darf ich mit einem aktuellen Schnitt von zwölf Mann pro Einheit nicht jammern, aber….
Die Vorbereitungsspiele schwankten sehr in ihrer Qualität, vor allem auch deshalb da wir kein einziges Spiel mit der Idealbesetzung spielen konnten. Wir mussten, auf Grund von Verhinderungen, ständig improvisieren und Spieler auf Positionen einsetzen, welche sie im Herbst beispielsweise nicht gespielt haben. Aber dies hatte auch seine gute Seiten, da die einzelnen Spieler sich auf andere Positionen einstellen mussten und sich meiner Meinung nach auch weiterentwickeln – was das Hauptaugenmerk von uns Trainern ist.
Als Tabellenführer geht ihr als der große Gejagte in die Frühjahrssaison. Spürt ihr den Druck oder ist der Aufstieg für euch kein Muss?
Wir verspüren keinen Druck und machen uns auch selber keinen. Was im Herbst passiert ist, ist sicherlich einmalig und herausragend von der gesamten Mannschaft – der Verein muss aber nicht aufsteigen. Jedoch auf Grund der Tabellensituation und der Entwicklung der Mannschaft und jedes einzelnen Spielers ist es möglich ein gewichtiges Wort um den Aufstieg mitzureden. Wir, damit meine ich das Team, die Trainer und Betreuer einschließlich Vorstand, freuen uns einfach nur auf die Rückrunde und werden jede Minute dort oben an der Spitze genießen. Was dann dabei herausschaut werden wir am 15.06.2013 sehen.
Du trainierst dein Team seit etwas mehr als einem Jahr. Nach einem mittelmäßigen Frühjahr 2012 habt ihr einen furiosen Herbst hingelegt, was hast du über den Sommer verändert?
Als wir (Joachim und ich) das Team in der laufenden Herbstrunde 2011 übernommen haben und gemeinsam dann die erste Vorbereitung im Frühjahr 2012 analysierten wussten wir, dass in der Mannschaft was steckt jedoch das eine Zahnrad noch nicht ins nächste gegriffen hat, sozusagen noch nicht ganz mit einander harmoniert hat. Somit haben wir uns gezielt im Sommer 2012 um Verstärkung gekümmert die uns diese Lücken schließen. Darüber hinaus haben wir versucht der Mannschaft in spielerischer als auch taktischer Hinsicht ein Gesicht zu vermitteln, was dann im darauffolgenden Herbst, natürlich auch mit dem dazugehörigen Glück, ideal geklappt hat. Neben der Weiterentwicklung in fußballerischer Hinsicht haben wir auch viel im mentalen Bereich gemacht. Dies war auch sicherlich ausschlaggebend dafür, dass wir im Herbst kein einziges Spiel verloren haben und die direkten Kontrahenten auf dessen Boden besiegen konnten. Da hatten wir als Trainerteam wohl in die richtige Trickkiste gegriffen.
Zurückblickend freut es mich sehr, dass uns, Joachim und mir einem noch unerfahrenem Trainerteam, der Verein das Vertrauen geschenkt hat und wir die Möglichkeit erhielten unsere Ideen und Philosophie in den Verein zu bringen und etwas aufzubauen.
Ihr habt euren Kader im winter etwas verändert, wie würdest du uns eure Neuzugänge beschreiben?
Kurz beschrieben – ein echter Glücksgriff, sowohl in menschlicher als auch fußballerischer Hinsicht. Alle drei sind hochmotiviert und ich bin davon überzeugt, dass sie uns im Frühjahr helfen werden unsere Ziele zu erreichen.
Hand aufs Herz: ist der Aufstieg ein Thema in der Kabine?
Ich würde lügen wenn ich das Verneinen würde. Natürlich ist das Thema, aber wir werden uns nicht davon ablenken lassen, sondern schauen von Spiel zu Spiel und genießen jede Minute der Rückrunde.
Danke fürs Gespräch und viel Erfolg für das Frühjahr!