SARUV: So emotional war die Rückkehr nach Vorarlberg

32 Vorarlberger Einsatzkräfte waren die letzte Woche im türkisch-syrischen Grenzgebiet im Einsatz. Dort suchte die Vorarlberger Such- und Rettungs-Einheit (SARUV) nach Überlebenden und befreite sie aus den Trümmern.
"Einfach viele Emotionen"
Unter ihnen war auch SARUV-Einsatzleiter Markus Mayr, Kommandant der Feuerwehr Rankweil. Nach der Rückkehr ins Ländle ging es für die Einsatzkräfte erst einmal zum Feuerwehrhaus in Rankweil. "Es sind einfach viele Emotionen", meint er zum Empfang durch Freunde um Familie.

Nach einer sehr fordernden Woche seien die Gedanken weiterhin bei den Betroffenen im Erdbebengebiet, so Mayr. "Einerseits sind wir freudig", gibt er zu verstehen. "Wir haben drei Menschenleben retten können." Andererseits habe man aber auch Ohnmacht gespürt, wenn man gegen die Zeit verloren und nicht mehr helfen haben können. Daheim zu sein, das Team unverletzt wieder mitgebracht zu haben, sei schön.
Endlich nach Hause kommen
Was er zuerst mache, wenn er nach Hause komme? "Ich gehe in die Badewanne", meint Mayr. Danach werde er richtig herunterfahren und ausschlafen, gemütlich bei seiner Familie zu Hause sein. "Wir gehen mit Respekt mit solchen Situationen um", gibt er zu verstehen. Man sei als Einsatzkraft Ausnahmesituationen gewohnt, der Einsatz im Erdbebengebiet sei nochmal anders.


"Wenn du unten bist, bist du zum Helfen da. Da funktionierst du einfach", schildert der SARUV-Einsatzleiter. "Die Emotionen bewegen dich nachher sicherlich." Das gehöre dazu, sei Form der Verarbeitung. Ein großer Dank gilt seinem Team, aber auch der starken "Homebase" im Land und dem Team, das unten in der Türkei geholfen hat.
Erfolge waren Aufwand wert
Froh wieder zu Hause bei seiner Familie zu sein ist auch Markus Lorenzi aus Rankweil: "Wir sind echt froh, dass wir wieder da sind. Es waren echt strenge sieben Tage, aber ich glaube, die Erfolge, die wir hatten, die Personen, die wir retten konnten, waren den Aufwand auf jeden Fall wert." Die Bilder der Einsätze werden die Einsatzkräfte sicher noch länger beschäftigen.

"Ich war schon mehrmals in solchen Einsätzen", gibt Lorenzi zu verstehen. Die jüngeren Kameraden werde es sicher mehr beschäftigen. Man werde alle nachbetreuen und es gut meistern. Auch er will als erstes ein warmes Bad nehmen. Es sei schwierig gewesen, als er im Einsatz gewesen sei, meint seine Frau Michaela. Der Kontakt mit sozialen Medien habe geholfen. Jetzt sei er zum Glück wieder da und gesund.

Hundeführerin Silvia über Einsatz
Silvia Zötsch vom Samariterbund kommt ursprünglich aus der Steiermark und war mit dem SARUV-Team im Einsatz. "Es ist etwas ungewohnt", meint sie nach der Rückkehr nach Österreich. Man sei als Gruppe sehr zusammengewachsen und müsse sich langsam wieder ins zu-Hause-sein einfinden, meint die Hundeführerin.

Gemeinsam mit Hund Amber hat sie Schadstellen abgearbeitet. Die Hunde wurden in den Einsatz geschickt, um Opfer zu suchen. "Sie ist einfach ein super toller Hund", gibt Zötsch zu ihrer Gefährtin zu verstehen. Sie sei brav und arbeite gut mit. Erstmal gebe es zu Hause Ruhe und eine Dusche. "Sowohl für mich als auch für den Hund", meint sie und schmunzelt. Dann will sie erstmal ausschlafen: "Ich muss wahrscheinlich morgen arbeiten, der Hund wird morgen sicher länger schlafen."
(VOL.AT)