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Sanader: Geldwäsche-Ermittlungen auch in Kroatien

Die kroatische Korruptionsstaatsanwaltschaft USKOK hat ihre Ermittlungen gegen den ehemaligen kroatischen Ministerpräsidenten Ivo Sanader ausgeweitet. Sanader wird laut eines Berichts der Zeitung "Novi list", die sich auf Ermittlerkreise beruft, Geldwäsche von 20,7 Mio. Kuna vorgeworfen. Auch das Auslieferungsansuchen an Österreich sei um diese Angabe ergänzt worden, so die Zeitung.

Ivo Sanader befindet sich seit 10. Dezember in Salzburg in Haft. Ihm werden in Kroatien Amtsmissbrauch, Bildung einer kriminellen Vereinigung und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. In Österreich wird gegen Sanader bereits wegen Geldwäsche ermittelt. Der Ex-Premier wies in der jüngsten Anhörung durch die Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien vergangenen Freitag alle Vorwürfe zurück.

Auf den Konten einer Tiroler Bank, die Anzeige erstattet hatte, sollen 1,3 Mio. Euro liegen. Laut früheren kroatischen Medienberichten lauteten diese Konten auf Sanader und dessen Schwiegervater. Dieser habe der USKOK zu Protokoll gegeben, für Sanader Dokumente unterschrieben zu haben, jedoch nichts von irgendwelchen Konten gewusst zu haben.

Sanaders Vermögen und das seiner Familie – insgesamt mehr als 25 Mio. Kuna – wurde eingefroren. Laut Sanaders Verteidiger, Werner Suppan, stamme das Vermögen in Österreich von Sanaders Tätigkeit in der Privatwirtschaft, bevor er in Kroatien in die Politik ging. Laut “Novi list” aber war Sanader nach seiner Rückkehr aus Österreich noch lange nicht so wohlhabend, wie er es darstellte. Das ging ebenfalls aus den Vernehmungen seiner Schwiegereltern bei USKOK hervor. Sanaders offizielle Vermögensangaben betrugen 4,7 Mio. Kuna.

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