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Samsung schreibt erstmals rote Zahlen

Die weltweite Wirtschaftskrise hat den südkoreanischen Elektronikriesen Samsung erstmals in seiner Geschichte in die roten Zahlen gerissen.

Der größte Konzern des Landes verbuchte im vergangenen Vierteljahr im operativen Geschäft einen mehr als doppelt so hohen Verlust wie erwartet von 937 Mrd. Won (522 Mio. Euro), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch knapp eine Milliarde Euro verdient.

Verantwortlich machte Samsung den Preisverfall bei Chips und LCD-Fernsehern sowie die schwindende Nachfrage nach Unterhaltungselektronik. Eine Prognose für das laufende Jahr und mögliche Investitionen wagte Samsung nicht. Die weltweite Nummer zwei auf dem Handy-Markt kündigte lediglich an, 2009 “sehr konservativ” zu investieren. Die Börse in Seoul reagierte geschockt und quittierte das Ergebnis mit einem Kursabschlag von 4,1 Prozent.

Samsung ist das jüngste Mitglied einer langen Reihe von Technologieunternehmen, die von der weltweiten Wirtschaftsflaute hart getroffen wurden: Auch den Branchenschwergewichten Microsoft, Sony und Nokia machte die sinkende Nachfrage schwer zu schaffen. Zu den wenigen Lichtblicken gehörten unter anderem Google und Apple.

Branchenexperten gingen davon aus, dass Samsung das Schlimmste noch nicht überstanden hat. “Samsung wird wahrscheinlich weiter bluten, wenn nicht sogar noch größere Verluste erleiden, da sich die Weltwirtschaft in der ersten Jahreshälfte wohl weiter abkühlen wird”, sagte Lee Jeong, Analyst bei Hana Daetoo Securities. Nach Ansicht seines Kollegen Peter Yu von BNP Paribas wird die Branche trotz erster Anzeichen einer Stabilisierung des Marktes ihre schwerste Krise erst jetzt erleben. Signale, die auf einen Umschwung deuten, seien momentan nicht in Sicht, sagte Yu.

Der Samsung-Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr leicht auf rund zehn Mrd. Euro zu. Der Konzern verkaufte im Gesamtjahr 22 Prozent mehr Mobiltelefone als 2007.

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