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Salzburgs "Amateure" fordern Rekord-Cupsieger Austria

Frech und selbstbewusst gehen die Salzburg Amateure am Mittwoch ins ÖFB-Stiegl-Cup-Halbfinale gegen Titelverteidiger und Rekord-Cupsieger Austria (18 Uhr).

Vor allem Coach Thorsten Fink, in dessen Ära alle elf Regionalliga-West- und alle vier Cup-Spiele gewonnen wurden, strotzt vor Zuversicht: „Wir wollen ins Finale und können es auch schaffen. Wir sind zwar 30:70-Außenseiter, aber ich verspreche: wir werden ein lästiger Gegner sein. Wenn Griechenland Europameister werden kann, dann können wir auch ins Cupfinale kommen.“

Jung-Bullen vor Aufstieg in die Erste Liga
Die „Jung-Bullen“, die im Achtelfinale den LASK eliminiert haben, stehen vor dem Aufstieg in die Red-Zac-Erste-Liga und können Spieler wie Kitzbichler, Hütter, Öbster oder Öczan vorweisen.

Deshalb weiß Austria-Coach Georg Zellhofer, der den Halbfinal-Gegner zweimal live beobachtet hat, vor der vermeintlichen „Pflichtaufgabe“ auch: „Das hat mit einer Regionalliga-Mannschaft nichts mehr zu tun. Das ist eine Vollprofimannschaft, die im oberen Drittel der Red-Zac-Liga anzusiedeln ist. Da wartet sehr viel Arbeit auf uns.“ Genau diesen Respekt vor den Mozartstädtern versuchte Zellhofer seinen Kickern zu vermitteln, gleichzeitig strich er jedoch die Tatsache hervor, dass die Violetten „eine Riesenchance“ vor sich liegen haben: „Mit einem Schlag könnten wir eine relativ verkorkste Saison retten. Und meine Spieler wissen, um was es am Mittwoch geht.“

Viele Veilchen angeschlagen
Die personelle Lage der 2007 noch ungeschlagenen Austrianer sei laut Zellhofer „sehr, sehr, sehr angespannt“, dem Oberösterreicher – im Achtel- und Viertelfinale wurden ausgerechnet Pasching und Ried eliminiert – fehlen in Salzburg die Stammkräfte Kiesenebner, Sverkos, Schiemer, Radomski, Mair und Vachousek, zudem ist Tokic fraglich.

Die Salzburger, der erste Regionalligist im Halbfinale seit 2000 (Pasching), könnten mit einer Überraschung süße Rache für die Profis nehmen, denn die waren im Vorjahr im Cup an den Amateuren der Wiener gescheitert. Coach Fink, der sich vor der Partie an eine Cup-Schmach aus seiner Bayern-München-Zeit gegen den Viertligisten Magdeburg erinnerte, ist fest davon überzeugt. „Aber da muss alles passen und wir müssen 110 Prozent geben.“ Fink weiter: „Unser täglich Brot ist die Meisterschaft, denn diese Mannschaft ist einfach zu stark für die Regionalliga. Aber der Cup ist eine attraktive Zugabe. Und in so einem Match können meine Spieler enorm viel lernen.“

Offene Frage UEFA-Cup
Finks Vertrag läuft vorerst einmal bis Sommer. Was danach passiert, hängt einerseits vom erhofften Aufstieg in die Bundesliga, andererseits von Angeboten ab. Finks Erfolge werden nämlich auch in Deutschland registriert, erst kürzlich wollte Unterhaching den Deutschen in die zweite Liga lotsen.

Die Frage, was passiert, wenn sich die Amateure für den UEFA-Cup qualifizieren würden, ist noch offen. Ein Europacup-Auftritt der Amateure scheint jedoch in jedem Fall unmöglich zu sein, da den Profis die Europacup-Teilnahme in der kommenden Saison nicht mehr zu nehmen ist. Und zwei Vertreter eines Klubs im Europacup sind verboten. Laut ÖFB habe man bereits vor einiger Zeit eine detaillierte Anfrage mit sämtlichen möglichen Szenarien an die UEFA geschickt, jedoch noch keine Antwort erhalten.

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