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Salzburger Weichenstellung für Rapid

Dem Ostersonntags- und zugleich Spitzenduell in der T-Mobile-Fußball-Bundesliga zwischen Red Bull Salzburg und Rapid (15.30 Uhr/live ORF 1 und Premiere) kommt richtungsweisende Bedeutung zu.

Während der gastgebende Tabellenführer den Vorsprung mit einem Sieg bereits auf fünf Punkte ausbauen könnte, würden die Wiener mit einem Auswärtserfolg ihr Schicksal in den letzten fünf Runden in eigene Hände legen.

Die Aufgabe für die Elf von Peter Pacult ist freilich eine knifflige. Für Gästemannschaften wurde das artifizielle Grün von Wals-Siezenheim fast immer zum Waterloo, lediglich die Austria (1:0 am 30. September durch Sulimani-Tor in der Nachspielzeit) und Kärnten (1:1 am 24. November) verließen die Arena mit Zählbarem. Hinzu kommt die blendende Frühjahrsbilanz der Gastgeber, die in 4 Spielen ebenso viele Siege landeten und eine 14:0-Torbilanz vorweisen. Im Fall eines Sieges würde Rapid mit einem Zähler Vorsprung die Tabellenspitze übernehmen – zum ersten Mal seit der 8. Runde.

Rapid-Verteidiger Andreas Dober will die Sache dennoch unbeschwert angehen. Als einer von wenigen aktuellen Rapidlern war er auch beim jüngsten Erfolg des Rekordmeisters in Salzburg am 30. Juli 2005 (2:0) dabei. “Wir wollen punkten und können auch mit einem Unentschieden leben. Wir wollen den Anschluss halten. Wir fahren mit breiter Brust nach Salzburg, sind alle locker und haben viel Spaß im Training – das spricht für uns.” Der Kunstrasen sei zwar ein nicht zu leugnender Vorteil für die Gastgeber, aber: “Der Ball ist der gleiche.”

Ähnlich sah es Trainer Peter Pacult: “Der Kunstrasen ist nicht nur, aber auch ein Vorteil der Salzburger.” Gerade auf nassem Terrain müsse da das Passspiel ganz präzise sein. “Es wird wichtig sein, geordnet zu stehen und selbst aktiv zu werden”, gab der 48-Jährige die Devise aus. Schließlich habe man es mit einem Gegner zu tun, der mit international erfahrenen Spielern gespickt sei. “Die sind gut am Ball, haben ein ruhiges Passspiel und können den Ball halten”, konstatierte Pacult respektvoll.

Es werde jedenfalls nicht einfach, dem Gegner (“eigenartig, dass er auswärts nicht einmal ansatzweise das Gesicht von zu Hause zeigen”) mit Kontern beizukommen. “Die Salzburger stehen äußerst diszipliniert und haben den Gegnern zuletzt kaum Chancen gelassen, in Überzahl zu kommen, ” so Pacult, der vom Motto “Verlieren verboten” nichts hält – und launig zu bedenken gab: “Was ist heutzutage schon noch verboten?”

Im Vergleich zum Derby muss Pacult nur auf Boskovic verzichten: “Kulovits und Harding sind auf seiner Position im Mittelfeld sicher ein Thema”. Ob Derby-Doppeltorschütze Maierhofer gegen die Bullen schon in der Startelf sein Vertrauen erhält, ließ Pacult offen.

Sein Salzburger Trainer-Pendant Giovanni Trapattoni bereitet der Gedanke an den 2,02 m großen Rapid-Stürmer jedenfalls Unbehagen. “Wir müssen sehr vorsichtig sein und Fouls in Strafraumnähe vermeiden, um keine Standardsituationen heraufzubeschwören”, mahnte der Italiener. Immerhin kann der künftige Irland-Coach aller Voraussicht nach auf Sturmtank Alexander Zickler zurückgreifen, der nach rund zweieinhalb Wochen Verletzungspause wieder zur Verfügung steht. Die endgültige Entscheidung wird allerdings erst ein Vieraugengespräch zwischen Zickler und dem Trainer nach dem Abschlusstraining bringen. “Wenn, dann spielt er aber schon von Beginn an”, so Trapattoni.

Aus Sicht des Kapitäns Zickler ist von nun an “jedes Spiel ein Endspiel. Wir wollen gegen Rapid den entscheidenden Schritt in Richtung Titel machen. Das wäre für die Fans und für uns das richtige Ostergeschenk.” Für Trapattoni wird das Duell mit Rapid in jedem Fall keine Vorentscheidung bringen. “Es sind dann noch fünf Runden zu spielen, auf uns warten schließlich noch die schweren Auswärtspartien in Mattersburg und Ried.” Ein Remis wäre kein Beinbruch: “Warum auch”, so der 69-Jährige, “Rapid ist eine starke Mannschaft.”

Erstmals in der Liga wird in der Bullen-Arena am Ostersonntag auch der für die EURO errichtete zweite Rang geöffnet. Knapp 2.000 zusätzliche Karten auf der Südtribüne und im Bereich Nord/West gelangen in den Verkauf. Trotz winterlicher Verhältnisse rechnet man in Salzburg mit ausverkauftem Haus. Aus Wien haben sich rund 2.000 Fans angesagt.

 

Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien
(EM-Arena Wals-Siezenheim, Sonntag, 15.30 Uhr/live ORF 1 und Premiere, Schiedsrichter Gerald Lehner).
Bisherige Saison-Ergebnisse: 0:1 (a), 2:1 (h), 3:1 (a).

Salzburg: Ochs – Steinhöfer, Vargas, Sekagya, Dudic – Ilic, Carboni, Leitgeb, Jezek – Janko, Zickler/Rakic.
Ersatz: Arzberger – Meyer, Pamic, Vonlanthen, Pitak, Ngwat-Mahop.
Es fehlen: Kovac (gesperrt), Miyamoto, Aufhauser (beide verletzt), Bodnar (rekonvaleszent)

Rapid: Payer – Dober, H. Eder, Patocka, Katzer – Hofmann, Heikkinen, Kavlak, Korkmaz – Maierhofer, Bazina.
Ersatz: Hedl – Palla, Kulovits, Harding, Fabiano, Hoffer, Thonhofer.
Es fehlen: Boskovic (gesperrt), Tokic, Sara (beide Bandscheibenvorfall)

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