Und zwar mit Richard Wagners “Götterdämmerung”, dem vierten und letzten Teil des mit dem Festival in Aix-en-Provence koproduzierten “Der Ring des Nibelungen”. Mit dieser Oper und den drei großen Konzerten der Berliner Philharmoniker will Salzburg endlich wieder mit der Kunst selbst in die Schlagzeilen.
Peter Alward, seit Anfang Februar 2010 geschäftsführender Intendant des Festivals, hat das aktuelle Programm nicht gestaltet. Sowohl die Oper (27. März und 5. April) als auch Bachs “Mattäus-Passion” (28. März und 3. April), “Atmospheres” und “Mysteries of the Macabre” von Ligeti sowie “Symphonie fantastique” von Berlioz (29. März und 4. April) und “Messa da Requiem” von Verdi (30. März und 2. April) jeweils im Großen Festspielehaus sind von Alwards Vorgänger Michael Dewitte und vor allem von Simon Rattle ins Programm gehoben worden. Rattle wird die Oper und zwei Konzerte dirigieren, nur beim Verdi-Requiem wird Mariss Jansons am Pult stehen.
“Ich habe die kurze Zeit seit meinem Amtsantritt vor allem dafür genutzt, Kontakte zu knüpfen, für jedermann greifbar zu sein und Gespräche zu führen mit allen, die an den Osterfestspielen beteiligt sind”, so Peter Alward. “Ich will erfahren, was die Mitarbeiter, das Publikum und nicht zuletzt die Sponsoren und Förderer wollen, und wie wir die Osterfestspiele verbessern können. Der Kriminalfall belastet mich erstaunlich wenig. Natürlich wird man immer wieder darauf angesprochen. Aber die Atmosphäre ist durchwegs positiv, vonseiten der Hauptsponsoren Vontobel und Audi gibt es keinerlei Signale, dass sie an der Unterstützung des Festivals etwas ändern würden.”
Auch die nackten Zahlen verraten weder Wirtschaftskrise noch Image-Schaden. 85 Prozent der Karten sind verkauft und täglich werden es mehr, freut sich der Neo-Intendant. “Ich betone verkauft. Wir haben die Freikarten heuer schlagartig auf durchschnittlich fünf Prozent gedeckelt, inklusive Pressekarten wohlgemerkt. Das ist ein normaler Wert. Im übrigen glaube ich, dass es in der Vergangenheit nicht horrend mehr waren. Diese Sache ist höher gespielt worden als sie war”, betonte Alward.
Neben den beiden Opern-Aufführungen und den zweimal drei Konzerten gibt es drei Konzerte der Reihe Kontrapunkte. Unter dem Titel “Haydn und …” spielen Mitglieder der Philharmoniker Kammermusik im Großen Saal des Mozarteums. Die Eintrittskarten bei den Osterfestspielen gehören mit bis zu 1.476 Euro im Kartenbüro für das aus Oper und drei Konzerten bestehende Abo zu den weltweit teuersten.