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Salzburger Kulturvereinigung 2011/12: Stars, Operette und neue Abos

Die Salzburger Kulturvereinigung will sich auch in der Saison 2011/2012 durch Wirtschaftskrise und knappe Budgets nicht irritieren lassen und präsentiert ein besonders engagiertes Jahresprogramm mit einer Reihe international renommierter Künstler.
So werden etwa Marc Albrecht oder Justus Frantz die Wiener Symphoniker und die Philharmonie der Nationen dirigieren. Als Solisten wurden am Mittwoch zum Beispiel Beni Schmid, Lars Vogt, Herbert Schuch oder Alexander Janiczek angekündigt. Die Salzburger Kulturvereinigung präsentiert das ganze Jahr über Orchesterkonzerte überwiegend im Großen Festspielhaus und muss sich mit vergleichsweise wenig Subvention begnügen.

Die je acht Konzerte der Zyklen “Große Symphonie”, “Musik der Meister” oder “Welt der Musik”, die Opern, Operetten, Konzerte und Vorträge der Kulturtage im Oktober sowie die ganzjährig angebotenen Sonderveranstaltungen sind zu durchschnittlich 94 Prozent ausgelastet. Knapp 5.000 Abonnenten und insgesamt gut 100.000 überwiegend Salzburger Besucher sorgen für 90 Prozent Eigenwirtschaftlichkeit – nur sechs Prozent des 2,1-Mio.-Euro-Budgets stammen von der öffentlichen Hand (139.000 Euro). Mit diesem Wert ist die Salzburger Kulturvereinigung in der Landschaft vergleichbarer Veranstalter in Österreich wohl singulär.

Noch verfügt dieser traditionsreiche Veranstalter über Rücklagen aus vergangenen Jahren. “In spätestens drei, vier Jahren ist damit aber Schluss”, so die kaufmännische Leiterin Josefa Hüttenbrenner bei einem Pressegespräch. “Dann werden wir das Konzertangebot wohl oder übel reduzieren müssen.”

Doch noch ist davon nichts zu bemerken. Im Gegenteil, Hüttenbrenner und die künstlerische Leiterin und Dirigentin Elisabeth Fuchs setzen auf Werbung, Marketing und die weitere Steigerung der Besucherzahlen. Dies soll durch zusätzliche 4er- und 8er-Wahlabos erreicht werden, die vom Besucher selbst zusammengestellt werden können, wobei einzelne Konzerte auch nachträglich ausgetauscht werden können. “Unser Konzept heißt Service für die Besucher und Qualität in den Programmen”, so Fuchs. “Ewig kann es so aber trotzdem nicht weitergehen. Denn ich muss die Gagen für die Künstler derart drücken, dass es mir selbst schon wehtut.”

Noch aber spielen die Musiker für die Kulturvereinigung. Die Orchester im Saisonprogramm kommen aus Bonn, Stuttgart, Köln, Weimar, Salzburg oder Tokyo. Als Gustostückerl sind neben dem klassischen Konzert-Repertoire ein Liederabend mit Michael Heltau und erstmals auch eine Operette angekündigt. So zeigt die Kulturvereinigung zusammen mit dem privaten Konzertveranstalter Schlote eine halbszenische “Csardasfürstin” sowie ein Gastspiel von Puccinis “Madame Butterfly” der Compania d’Opera Italiana aus Mailand. Dazu kommen geistliche Konzerte im Dom, Kammerkonzerte in der Aula und sogar eine österreichische Erstaufführung eines Orchesterwerkes von John Adams. Die Kulturtage 2011 werden am 12. Oktober im Rahmen einer “Mass for Peace” mit “On the Transmigration of Souls” für Chor und Orchester eröffnet.

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