Und zwar für das 1:2 zuletzt im Cup-Achtelfinale gegen die violetten Amateure und das 2:3 vom ersten Durchgang, als im Horr-Stadion eine 2:0-Führung verjuxt wurde. Für die Wiener lautet die Devise demgegenüber: Verlieren verboten!
Die Hausherren, schon seit sieben Runden oder 31. August (0:1 in Kärnten) ungeschlagen, haben auch einen Vereinsrekord vor Augen. Sieben Siege in Folge gelangen ihnen in der Red-Bull-Ära noch nie. Es spricht eigentlich alles für den Titelfavoriten und Spitzenreiter. Alles andere als der zehnte saisonübergreifende Heimerfolg in Serie (9 Siege mit 28:5 Tore) wäre eine Überraschung, zumal der Gegner zuletzt mit zwei Niederlagen (jeweils 1:3 in Ried und gegen Sturm Graz) schwächelte und die Form sucht.
Das sieht auch “Bullen”-Trainer Co Adriaanse so. “Wir wollen den Vorsprung auf die Austrianer auf acht Punkte ausbauen. Sie sind ein direkter Titelkonkurrent. Wenn wir acht Zähler vorne sind, wäre das zwar noch nicht vorentscheidend, aber damit hätten wir einmal einen Rivalen auf Distanz gehalten”, sagte der Niederländer, der den gesperrten Boussaidi im zentralen defensiven Mittelfeld entweder durch Leitgeb oder Kovac ersetzen könnte.
Adriaanse, der vor den Austria-Standards sowie Acimovic, Bazina und Okotie Respekt zeigt, verlangt von seiner Truppe “Biss und Konzentration”. In seiner Heimat bemüht man in diesem Zusammenhang die Phrase vom “bremsenden Vorsprung”. Wenn man oben steht, dürfe man nicht glauben, alles gehe von alleine. Nach dem Herbstmeistertitel schielt er überhaupt nicht. “Es ist ein willkommener Zwischentitel, aber was zählt ist, nach 36 Runden vorne zu sein.”
Von der Spitze sind die Gäste derzeit nicht nur aufgrund der fünf Punkte Rückstand weit entfernt. Nach den Null-Nummern gegen SV Ried und Sturm Graz ist der FK Austria auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht. Vergrößert sich der Rückstand im direkten Duell auf den Spitzenreiter weiter, wäre das ein weiterer herber Rückschlag. Das können die Violetten vor dem großen Wiener Derby am Dienstag gar nicht gebrauchen. “Ein Remis in Salzburg wäre gut fürs Selbstvertrauen gegen Rapid”, meinte Austria-Kapitän Jocelyn Blanchard.
Der Franzose sieht es nicht als Nachteil, jetzt in Salzburg antreten zu müssen. “Weil wir tun uns auswärts etwas leichter,” glaubt der Mittelfeldmann. Auch für Karl Daxbacher wäre ein Remis in der Festspielstadt in der jetzigen Situation schon ein Erfolg. “Die Mannschaft wird eine ordentliche Leistung bieten müssen und sie wird alles versuchen, nicht zu verlieren,” versprach der Austria-Feldherr. Aber er weiß, dass “nur kämpfen und verteidigen zu wenig sein” wird.
Lediglich kämpfen und verteidigen gehe meist schief und sei auch nicht der Anspruch der Austria. “Wir müssen spielerisch überzeugen, Aktionen setzen, Spielanteile und Chancen erarbeiten, den Ball in den eigenen Reihen halten, um so den Druck aus dem Salzburger Spiel zu nehmen”, deutete Daxbacher seine taktische Marschroute an. Im bisher jüngsten Duell am 10. August in Favoriten war auch Glück dabei. Nach 0:2 gelang Diabang per Kopf in der 94. Minute das Siegestor zum 3:2.
Göttin Fortuna wird auch in der Bullen-Arena nötig sein. Daheim haben die Salzburger in der vorigen und laufenden Saison von 25 Spielen (22 Siege, ein Remis) nur zwei verloren. Am 30. September 2007 gegen die Austria durch einen Sulimani-Treffer in der 91. Minute 1:0 und am 23. März 2008 gegen Rapid 0:7. Seit damals gab es für Gästeteams keinen einzigen Punkt zu holen.