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Salzburg siegt in Mattersburg

Red Bull Salzburg hat seinen ersten Auswärtserfolg in der Bundesliga seit 30. März gefeiert. Die Salzburger gewannen in Mattersburg mit 2:1.

Die Burgenländer, die ihre vierte Pleite in Serie kassierten, waren durch Naumoski (8.) in Führung gegangen. Die Gäste legten jedoch nach der Pause deutlich zu und drehten das Spiel durch Treffer der eingewechselten Vonlanthen (62.) und Nelisse (84.) noch verdient um.

Damit weist die Truppe von Co Adriaanse nach sechs Ligapartien in der Fremde die Bilanz von einem Sieg, drei Remis und zwei Niederlagen auf. Für die Burgenländer und ihren Trainer Franz Lederer war die Niederlage hingegen ein weiterer deftiger Rückschlag.

Den zu Beginn entschlosseneren und besseren Mattersburgern glückte ein Traumstart, der allerdings von lediglich 4.800 Fans im Pappelstadion bejubelt wurde. Lindström legte die von der Club-Spitze geforderte Bissigkeit an den Tag, setzte sich auf der linken Seite gegen Kovac durch, flankte und Naumoski verwertete die Hereingabe per Kopf ins linke Eck (7.). Das 1:0 war das Produkt einer klaren Steigerung der Burgenländer, vor allem in punkto Moral.

Die Gäste kamen mit dieser Bissigkeit zunächst nicht zurecht, zudem schien das etwas eigenwillig wirkende 4-1-3-1-1-System von Adriaanse nicht wirklich zu greifen. Mit der 1:0-Führung im Rücken zogen sich die Gastgeber ein wenig zurück, die daraus folgende optische Überlegenheit brachte den Salzburgern aber wenig bis gar nichts. Ein harmloser Kopfball von Janko neben das Tor war die gefährlichste Offensivaktion vor dem Wechsel (38.).

Die zweiten 45 Minuten brachten zunächst wenig Veränderung, auch mit dem wiedergenesenen Zickler (weiter ohne Saisontreffer) entwickelten die Salzburger wenig Druck. Doch das änderte sich schlagartig, als Kapitän Zickler für Vonlanthen aus dem Spiel musste. Der Schweizer stellte wenige Sekunden nach seiner Einwechslung auf 1:1, nach Flanke von Gercaliu von links setzte sich Vonlanthen im Kopfballduell gegen Lindström durch und sorgte für den Ausgleich (62.).

Die Mattersburger mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, sich nach der Führung zu weit zurückgezogen zu haben. Vizemeister Salzburg war nach dem 1:1 dem Siegestreffer etwas näher, und die Krönung der Generalprobe für das UEFA-Cup-Rückspiel am Donnerstag gegen den FC Sevilla gelang auch noch zur Gänze. Nach weitem Opdam-Pass zog Nelisse, so wie Vonlanthen eingewechselt, aus zwölf Metern per Volley herrlich und unhaltbar ins lange Eck ab (84.). Der Auswärtsfluch der Adriaanse-Schützlinge war vertrieben, ein später Gegentreffer wie in Sevilla und Graz blieb den Mozartstädtern diesmal erspart.


Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): “Das ist sehr bitter, vor der Pause hatten wir außer dem Tor weitere Konterchancen. Da hat leider wieder der letzte Pass nicht gepasst. Nach der Pause war klar, dass die Salzburger mehr machen müssen. Eigentlich haben wir über die gesamte Spielzeit die Ordnung gehalten und das Konzept durchgezogen, aber Konzentrationsfehler passieren eben immer, und momentan wird bei uns jeder Fehler schwer bestraft.

Vorne sind wir derzeit glücklos, und hinten kassieren wir Tore, die allesamt fürs Tor des Monats infrage kommen. Die Fans zahlen Eintritt und können Transparente aufhängen, wann immer sie wollen. Aber man kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Wir werden weiterarbeiten und uns bis Freitag wieder aufrichten. In Ried wollen wir mindestens einen Punkt.”

Co Adriaanse (Salzburg-Trainer): “Wir sind nicht scharf genug ins Spiel reingegangen und haben zu Beginn viele Zweikämpfe verloren. Nach dem 0:1 ist es sehr schwierig, gegen die vielen, langen Mattersburger zu Chancen zu kommen. Nach der Pause waren wir konditionell klar überlegen, wir haben den Druck erhöht. Und ich hatte mit der Einwechslung der beiden Torschützen ein glückliches Händchen, wie man in Österreich sagt. Jetzt wartet auf uns die entscheidende Woche im UEFA-Cup. Wir müssen versuchen, am Donnerstag Sevilla zu schlagen und in die Gruppenphase zu kommen.”

Johan Vonlanthen (Salzburg-Torschütze): “Ich bin sehr glücklich. Manchmal geht es sehr schnell, man kommt rein und hat gleich das Glück. Ich habe die letzten Wochen nicht nur negativ gesehen, ich habe probiert, positiv zu bleiben. Aber ich spüre, dass noch viel mehr in mir drinnen ist. Ich muss im Training noch mehr tun, um meinen Platz in der Mannschaft zu erkämpfen. Heute bin ich vielleicht ein Stück näher an die Mannschaft heran gekommen. Hoffentlich spielen wir weiterhin so gut.”


SV Mattersburg – FC Red Bull Salzburg 1:2 (1:0)
Mattersburg, Pappelstadion, 4.800 (richtig), SR Prammer

Torfolge: 1:0 ( 8.) Naumoski, 1:1 (62.) Vonlanthen, 1:2 (84.) Nelisse

Mattersburg: Borenitsch – Csizmadia, Mravac, Pöllhuber – Sedloski – Atan (74. Spuller), Mörz, Kovrig (87. Kogler), Lindström – Naumoski, Jancker
Salzburg: Ochs – Bodnar, Sekagya, Opdam, Gercaliu – Ngwat-Mahop (73. Nelisse), Janocko (73. Tchoyi), Kovac, Jezek – Janko, Zickler (61. Vonlanthen)

Gelbe Karten: Kogler, Naumoski bzw. Gercaliu, Opdam, Nelisse
Die Besten: Atan, Naumoski bzw. Vonlanthen, Nelisse

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