Die Linzer unterlagen ohne ihren gesperrten Kapitän Ivica Vastic vor eigenem Publikum Red Bull Salzburg mit 0:2 (0:2), kassierten bereits die vierte Niederlage in Folge und sind auf den siebenten Tabellenplatz abgerutscht. Salzburg rehabilitierte sich hingegen für das blamable Cup-Aus und geht auch in die 16. Runde der Fußball-Bundesliga als Klassen-Primus.
Abwehrpatzer der Linzer ermöglichten den Gästen schon in der ersten Hälfte die zwei entscheidenden Treffer, Zickler (23.) und Nelisse (26.) bedankten sich jeweils mit Anstand für die Vorarbeit von Janko. Lindenberger bilanziert als LASK-Coach mit zwei Niederlagen, auch bei seinem bisher einzigen und interimistischen Trainer-Einsatz am 8. August 2004 gingen die Linzer noch in der Ersten Liga als Verlierer vom Platz.
Der personell veränderte LASK, mit Linksverteidiger Hart anstelle Gansterers und Schreiner im linken Mittelfeld, machte vor allem in der ersten halben Stunde einen verunsicherten Eindruck, Salzburg war in dieser Phase das spielbestimmende Team. Die Adriaanse-Elf war bereits mehrmals gefährlich vor das Linzer Tor gekommen, ehe innerhalb dreier Minuten die entscheidenden Tore fielen.
Mit einem Pass in die Tiefe des Strafraums düpierte Janko das Innenverteidiger-Duo Baur-Hoheneder, Zickler verwertete eiskalt zum 1:0 (23.). Wenig später enteilte erneut Janko den beiden Verteidigern, der Ball kam zu Nelisse, der nur mehr einschieben musste (26.).
Erst danach kamen die Oberösterreicher besser ins Spiel, fanden trotz mehrerer Fehler im Spielaufbau immerhin zwei gute Chancen vor: Arzberger parierte in der 35. Minute einen wuchtigen Schuss von Schreiner, eine Minute später konnte Sekagya einen Weissenberger-Versuch auf der Linie klären.
Ein echtes Aufbäumen war bei den Hausherren nur zu Beginn der zweiten Hälfte zu spüren. Der LASK – bei dem anstelle der hängenden Spitze Weissenberger der 22-jährige Pichler gekommen war – eröffnete mit einer guten Chance die vermeintliche Aufholjagd, Meyer rettete nach einer Mayrleb-Aktion aber neuerlich auf der Linie (48.).
In der Folge fanden die “Bullen” freilich wieder zur Souveränität der ersten halben Stunde zurück, der LASK wirkte sichtlich bemüht, ohne aber echten Druck zu erzeugen. Zu umständlich agierte Schwarz-Weiß, Nelisse vergab in der 86. Minute gar die Chance auf das 3:0. In der Schlussphase konnten auch die Einwechselungen von Mijatovic und Piermayr die Niederlage der Gastgeber nicht mehr abwenden.
Klaus Lindenberger (LASK-Trainer): “Wir haben verloren, weil wir 30 Minuten wie gelähmt gewirkt haben. Aber wenn man solche Tore bekommt, dann hat man einen Sieg nicht verdient. Und Salzburg ist eine starke Mannschaft. Wir haben gewusst, dass die Spritzigkeit, zu den Zweikämpfen hinzukommen, noch nicht da ist. Wir haben in der zweiten Halbzeit ganz gut mitgespielt, auch direkt gespielt. Mir hat gefallen, dass die Jungen ihre Leistung gebracht haben. Aber ein Ivica Vastic fehlt immer. Mit Weissenberger als hängender Spitze ist das nicht so aufgegangen, wie wir uns das erhofft haben.”
Co Adriaanse (Salzburg-Trainer): “Wir haben in den ersten 30 Minuten sehr gut gespielt, haben einzelne Chancen kreiert und Tore geschossen. In der zweiten Hälfte haben wir nicht mehr so viele Chancen kreiert. Aber ich denke, dass ich zufrieden sein kann.”
Remo Meyer (Salzburg-Verteidiger): “Unser Ziel war es, den ersten Platz zu verteidigen und nicht wieder unnötig in Rückstand zu geraten. Bei Red Bull ist schnell Unruhe da. Wenn man im Cup rausfliegt, ist natürlich keiner glücklich. Aber ich glaube, wir haben das gut weggesteckt. Ich und der Trainer hatten zu Saisonbeginn ein paar Probleme, aber ich bin froh, dass ich wieder spielen kann.”
LASK Linz – Red Bull Salzburg 0:2 (0:2)
Stadion der Stadt Linz, 10.100, SR Einwaller
Torfolge: 0:1 (23.) Zickler, 0:2 (26.) Nelisse
LASK: Cavlina – Hart, Baur, Hoheneder, Wisio – Saurer (78. Piermayr), Prager, Salmutter (74. Mijatovic), Schreiner – Weissenberger (46. Pichler), Mayrleb
Salzburg: Arzberger – Bodnar, Sekagya, Meyer, Opdam – Pitak, Boussaidi (83. Aufhauser), Tchoyi – Zickler (62. Leitgeb), Janko, Nelisse (88. Ngwat Mahop)
Gelbe Karten: keine bzw. Opdam, Boussaidi
Die Besten: Hart, Saurer bzw. Meyer, Nelisse, Janko