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Salzburg nimmt Matterburg 6:0 auseinander

Vizemeister Red Bull Salzburg ist mit einer Galavorstellung gegen Mattersburg in die neue Bundesligasaison gestartet.

Die “Bullen” deklassierten den SV Mattersburg vor nur 11.500 Zuschauern im EM-Stadion Wals-Siezenheim mit 6:0 (4:0) und bescherten Neocoach “Co” Adriaanse damit einen Traumeinstand.

Marco Janko mit einem Triplepack (33./Elfmeter, 35., 50.), die beiden Neuzugänge Tchoyi (11.) und Nelisse (71.) sowie Ngwat-Mahop (38.) sorgten für die höchste Bundesliga-Niederlage der Burgenländer in der Vereinsgeschichte und den höchsten Salzburg-Erfolg in der Red-Bull-Ära.

Die Salzburger präsentierten sich im ersten Spiel nach der Ära von Defensivkünstler Giovanni Trapattoni rundumerneuert und in sehr großer Spiellaune. Trotz zahlreicher Neuzugänge war die Harmonie im Team von Beginn an zu sehen, Somen Tchoyi zog im zentralen Mittelfeld die Fäden, Anis Boussaidi war auf der rechten Abwehrseite genauso wie Austria-Rückkehrer Ronald Gercaliu (links) und der von den eigenen Amateuren aufgerückte Mittelfeldspieler Ernst Öbster eine Stütze. Zudem zeigte auch Ersatzstürmer Robin Nelisse nach seiner Einwechslung, dass er eine echte Verstärkung ist.

Und der diesmal als Innenverteidiger aufgebotene Rene Aufhauser und seine Defensivkollegen erlebten einen eher ruhigen Abend. Denn für die Burgenländer startete die erste Saison ohne die beiden Stützen Dietmar Kühbauer (Karriereende) und Christian Fuchs (VfL Bochum) denkbar schlecht. Mörz und Co. waren zwar offensiv ausgerichtet, gewannen aber kaum Zweikämpfe und waren chancenlos. Die Adriaanse-Elf ließ den Ball und damit auch den Gegner geschickt laufen und wurde auch schnell belohnt. Nach einem Freistoß des agilen Öbster, stieg der überragende Tchoyi am höchsten und traf per Kopf zum 1:0 (11.).

Danach standen die Gäste einige Zeit sicher und die Partie flachte etwas ab, ehe die Salzburger ein Angriffsfurioso starteten und innerhalb von fünf Minuten mit Janko-Festspielen das Spiel entschieden. Nach einem Foul des schwachen Csizmadia an Zickler im Strafraum verwertete Janko den Strafstoß mit einem Schuss ins rechte Eck trocken zum 2:0 (33.). Zwei Minuten später schloss der 25-Jährige eine herrliche Kombination über Öbster, Zickler und Tchoyi perfekt ab (35.). Weitere drei Minuten später tanzte der Stürmer Mattersburg-Goalie Borenitsch aus und legte für Mahop auf, der den Ball nur mehr über die Linie drücken musste (38.).

Nach dem Seitenwechsel lief das Spiel neuerlich wie auf einer schiefen Ebene in Richtung Borenitsch-Tor, waren die Burgenländer wieder nicht wirklich auf dem Platz präsent, Nach einer Boussaidi-Flanke nahm sich Janko den Ball mustergültig herunter und krönte seine Leistung mit Saisontreffer Nummer drei (50.). In der 64. Minute konnte es sich Adriaanse leisten sein neues Offensivstartrio Tchoyi, Janko und Zickler vorzeitig vom Platz zu nehmen, die Fans huldigten die Leistung mit Standing Ovations.

Doch vom Toreschießen hatten die Salzburger noch nicht genug. Sieben Minuten nach seiner Einwechslung stellte auch Nelisse seine Torgefahr unter Beweis, der Neuzugang schloss eine herrliche Kombination über dem ebenfalls eingewechselten Leitgeb und Mahop mit der Ferse zum 6:0-Endstand ab (71.). Die Burgenländer hatten nur zweimal die Chance auf den Ehrentreffer, Salamon scheiterte an Salzburg-Goalie Ochs (68.) und Atan schoss an die Stange (82.).

Meister Rapid muss sich vor dem Duell am Samstag im Hanappi-Stadion nun wohl warm anziehen, vor allem wenn man bedenkt, dass Salzburg-Coach Adriaanse vor der Partie noch angekündigt hatte, dass seine Mannschaft wohl erst bei 50 Prozent sei.


Marc Janko (Salzburg-Dreifachtorschütze): “Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben die Philosophie im Verein geändert, spielen offensiv, das gefällt mir gut. Ich will von einer Einzelleistung nichts hören, denn die ganze Mannschaft hat super und hart gearbeitet. Wir sind auf einem gutem Weg, aber trotzdem noch lange nicht dort, wo wir hinwollen.”

“Co” Adriaanse (Salzburg-Trainer): “Die Zuschauer haben applaudiert, die Welle gemacht, das ist der Beweis, dass sie zufrieden waren. Vielleicht nehmen sie das nächste Mal mehr Leute mit. Das Stadion muss voll werden. Wir haben eine sehr, sehr gute Truppe, alle 27 Spieler sind fit. Auch die Spieler auf der Bank haben in der Vorbereitung gut gearbeitet. Tchoyi hat ein Tor gemacht, Zickler und Mahop haben sehr viel gearbeitet, Janko hat drei Tore gemacht, sehr gut gespielt. Aber auch die defensiven Spieler haben gut gespielt, waren wichtig. Wir müssen uns jetzt auf Rapid konzentrieren, das Spiel ist auf Naturrasen, Rapid hat eine sehr gute Mannschaft. Wenn wir auch dort gut spielen und gewinnen, kommen vielleicht in Zukunft mehr Leute.”

Zu Aufhauser: “Ich kenne Rene schon lange, ich hatte ihn schon damals bei Alkmaar auf der Liste. Ich denke, dass er auch in der Abwehr im Zentrum spielen kann. Er ist kopfballstark, sicher am Ball und hat kaum Fehler gemacht und sehr gut gespielt. Der Angriff beginnt in der Defensive.”

Über das neue 4-3-2-1-System: “Auch die Spieler lieben meine Philosophie, wir hatten viele Ballkontakte, können Chancen kreieren. Dadurch ist es auch für Ochs leichter.”

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): “Die Niederlage war auch in dieser Höhe verdient. Wir waren durch zwei Standardsituationen schon nach etwas mehr als 30 Minuten 0:2 hinten. Dann haben wir versucht nach vorne zu spielen und den Salzburgern damit Tür und Tor geöffnet. Dann konnte Salzburg eine Show abziehen. Gut, dass wir schon am Samstag wieder spielen, da haben die Spieler wenig Zeit über die Niederlage nachzudenken, zu leiden. Das ist nicht der SV Mattersburg, der er sein kann. Es waren alle schwach, wir werden uns zusammensetzen und dann gilt die volle Konzentration dem Ried-Spiel. Wir haben auch schon mit Kühbauer und Fuchs hier eine Klatsche bekommen. Das lasse ich als Ausrede nicht gelten.”


Red Bull Salzburg – SV Mattersburg 6:0 (4:0)
Salzburg, Stadion Wals-Siezenheim, 11.500, SR Eisner

Torfolge: 1:0 (11.) Tchoyi, 2:0 (33.) Janko (Elfmeter), 3:0 (35.) Janko, 4:0 (38.) Ngwat-Mahop, 5:0 (50.) Janko, 6:0 (71.) Nelisse

Salzburg: Ochs – Boussaidi, Aufhauser, Sekagya, Gercaliu – Tchoyi (64. Leitgeb), Kovac, Öbster – Ngwat-Mahop, Zickler (64. Janocko) – Janko (64. Nelisse)

Mattersburg: Borenitsch – Csizmadia (55. Pöllhuber), Sedloski, Mravac – Atan, Lindström, Naumoski (67. Lösch), Seidl, Mörz – Jancker, Wagner (46. Salamon)

Gelbe Karten: Boussaidi, Tchoyi bzw. Csizmadia, Naumoski
Die Besten: Tchoyi, Janko, Boussaidi bzw. Salamon

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