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Salzburg auswärts weiterhin zu schwach

Acht Partien auswärts und gerade einmal vier Punkte. Das ist die traurige Bilanz der Salzburger Bullen. Auch gegen den SV Ried konnte der Auswärtsfluch nicht beendet werden. Salzburg verlor 0:2.

Fußball: Kein Ende des Salzburger Auswärtsfluchs in Sicht

Die Fußballer von Red Bull Salzburg sind in dieser Saison zu gern gesehenen Gästen geworden. Nach dem 0:2 am Samstag in Ried hält die Truppe von Star-Trainer Giovanni Trapattoni bei vier Remis und vier Niederlagen – nur das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Wacker Innsbruck hat in diesem Jahr in der Fremde weniger Punkte ergattert.

Diese Misserfolgs-Serie erschwert die Bestrebungen der Salzburger, das Spieljahr nach dem frühen Europacup-Scheitern mit einer erfolgreichen Titelverteidigung doch noch versöhnlich ausklingen zu lassen. Die Fans sehen die Meisterchancen schwinden und brachten ihren Unmut über die neuerlich lustlose Leistung der Kicker wieder einmal lautstark zum Ausdruck, woraufhin Kapitän Alexander Zickler via Megafon die Anhänger zu besänftigen versuchte.

Als der Deutsche noch Durchhalteparolen an die Fans ausgab, machte sich bei Trapattoni eine gewisse Ratlosigkeit breit. Der Italiener wunderte sich, dass seine Mannschaft erst nach dem 0:2 aufwachte und äußerte sich zu einem möglichen Rücktritt folgendermaßen: „Das Handtuch werde ich in diesem Moment sicher nicht werfen, vielleicht in einem anderen.“

Sportdirektor Heinz Hochhauser will sich an Spekulationen rund um Trapattoni erst gar nicht beteiligen. „Wenn sich eine Mannschaft abschlachten lässt, muss man fragen, mit welcher Moral dóe Spieler auf den Platz gehen. Da ist eine Trainer-Diskussion sinnlos.“

Der Oberösterreicher war bei der Partie der „Bullen“ an seiner ehemaligen Wirkungsstätte zwar nicht vor Ort, ließ sich aber den Auftritt der mit Abstand teuersten Mannschaft Österreichs detailliert schildern und zog daraus seine Schlüsse. „Wir glauben, wir können auswärts die Spiele spielerisch gewinnen, aber das stimmt nicht. Wir müssen auswärts so kämpferisch auftreten wie zum Beispiel die Altacher“, forderte der HTL-Professor mit Blick auf die Vorarlberger, die in dieser Saison in der Fremde zwei Punkte mehr als die Mozartstädter gesammelt haben, und sparte nicht mit Kritik an seinen Kickern. „Die Spieler und deren Berater überschätzen sich maßlos.“

Ein Kaderumbau im Winter ist aber nur schwer möglich, schließlich besitzen alle „Bullen“ laufende Verträge und sind bei potenten Clubs nicht wirklich gefragt. „Wenn sie so gut wären, würden uns die Vereine die Tür einrennen, aber das passiert nicht.“

Abseits der Probleme mit den Profis muss sich Hochhauser auch um die Besetzung des Red-Bull-Nachwuchschefs kümmern. Ein Kandidat für diesen Posten ist der ÖFB-Juniorentrainer Paul Gludovatz. „Er ist ein absoluter Fachmann im Jugendbereich, aber er hat auch ein Dienstverhältnis mit dem ÖFB“, meinte Hochhauser. Ob der Burgenländer nach Salzburg komme, liege letztlich nur an ihm selbst. „Wenn er sagt, er kann sich das vorstellen, können wir uns das auch vorstellen“, erklärte Hochhauser, betonte aber auch, dass diesbezüglich „frühestens im Winter“ Verträge unterschrieben werden.

Aufgrund der Salzburger Niederlage und dank eines souveränen 5:2-Heimsieges gegen Austria Kärnten schaffte der SV Mattersburg den Sprung auf Rang zwei. Die Burgenländer sind mittlerweile als Spitzenclub in der österreichischen Liga etabliert, dennoch geht das Interesse der Fans zurück, was Kapitän Didi Kühbauer sauer aufstieß. „Es ist sehr, sehr enttäuschend und traurig, dass nur 5.200 Zuschauer da waren, denn wir bieten jedes Mal eine tolle Show“, ärgerte sich der Ex-Teamspieler.

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