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„Sag leise Servus“

Das „Gantner-Lädele“ im Nenzinger Himmel hat die Türen für immer geschlossen.
Das „Gantner-Lädele“ im Nenzinger Himmel hat die Türen für immer geschlossen. ©Elke Kager Meyer/Anton Gantner
Nach 90 Jahren ist das „Gantner-Lädele“ im Nenzinger Himmel Geschichte.
Nenzinger Himmel

Mit nach eigenen Aussagen „lachendem und einem weinenden Augen“ haben sich Toni Gantner und Anita Frick dazu entschieden, das „Gantner-Lädele“ im Nenzinger Himmel zu schließen. „Die Nahversorgung im Tal wird durch die Agrargemeinschaft Nenzing weiterhin gesichert. Ein Neubau ist bereits im Plan, sodass 2022 die Versorgung sichergestellt wird.“ Toni Gantner blickt zurück auf 90 Jahre Geschichte: „Schon um 1930 betrieben Anton und Margarethe Gantner ein kleines Lebensmittelgeschäft in Nenzing mit Filialbetrieb im Nenzinger Himmel.

In den 1950-er-Jahren übernahmen Reinelde und Guntram den Betrieb in Nenzing samt `Lädele´, das damals noch in `Fräschners Hütte´ untergebracht war.“ 1963 erfolgte dann der Neubau einer eigenen Hütte. Guntram Gantner betrieb nach dem Tod seiner Frau Reinelde im Jahr 1978 gemeinsam mit seinen Söhnen Toni, Herbert und Bruno das „Lädele“, bis es der älteste Sohn Anton Gantner dann im Jahr 1988 übernahm. Seit dem Jahr 2010 investierte auch seine Partnerin Anita Frick viel Kraft und Enthusiasmus in den Betrieb und kümmerte sich speziell um den „Himmelbetrieb“.

Team-Arbeit

„Viele, viele Ferialjobber sowieHelferinnen und Helfer waren einen guten Teil Ihrer Sommerferien im Einsatz und haben sich um die vielen großen und kleinen Kunden verständnisvoll gekümmert“, möchten Toni und Anita nicht nur allen Kundinnen und Kunden sondern auch allen Helfern nochmals „Danke“ sagen. „Die Logistik war stets eine riesige Herausforderung. Ob ein Paar Schnürsenkel, Nähgarn, Pflaster ,Superkleber, Süßigkeiten für die Kinder, frisches Obst und Gemüse, Speck, Wurst und Käse, ganz wichtig auch die VN, die Post sowie selbstverständlich täglich frisches Brot, alles hatte pünktlich jeden morgen ab acht Uhr bereit zu stehen“, erinnert sich das Paar. „Diesen großen Aufwand konnte die letzten Jahre nur durch Unterstützung der Marktgemeinde Nenzing, der Agrargemeinschaft Nenzing und des Tourismusvereins Nenzing abgewickelt werden.“

Heuer konnte Anita Frick den wohlverdienten Ruhestand antreten. Auch Anton Gantner ist nicht mehr weit vom Pensionsantritt entfernt. Da keine eigenen Nachfolger da sind, wollen die beiden ein wenig kürzertreten. Den Taxi- und Busbetrieb sowie das Geschäft in Nenzing führen die beiden nächstes Jahr noch weiter. „Vielleicht finden sich ja interessierte Nenzinger, die einen dieser Bereiche mit neuem Schwung und Elan weiterführen möchten“, hoffen sie auf eine Weiterführung. „Wir werden sicher noch oft im Tal sein und freuen uns auf einen Plausch mit den Nachbarn und ehemaligen Lädele-Kunden. „Die vielen glänzenden Kinderaugen, wenn es um Süßigkeiten- und Eiskauf ging, sowie `interessante Sonderwünsche´ von Kunden bleiben uns sicher in Erinnerung.“

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