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Sackgasse quillt über

Anrainer vom Schlatt und dem Birkenweg machen erneut auf gefährliche Situationen am Schlatt aufmerksam.
Anrainer vom Schlatt und dem Birkenweg machen erneut auf gefährliche Situationen am Schlatt aufmerksam. ©bvs
Anrainer vom Schlatt bemängeln fehlendes Verkehrskonzept.
Sackgasse quillt über

Lustenau. Gegenüber des Kindergartens Am Schlatt werden aktuell die Bodenarbeiten für die Ausweichschule der Volksschule Rotkreuz durchgeführt. Die Kinder der Volksschule übersiedeln voraussichtlich im Februar an diesen Standort. Dann wird auch die von den Anrainern lang ersehnte Schulstraße umgesetzt (die VN berichteten). Die Anrainer sehen sich jedoch mit einer allgemein fehlgeplanten Situation konfrontiert: Zu den täglichen Bring- und Abholzeiten der Kindergartenkinder vom Schlatt und Rotkreuz kommen bald große Baustellenfahrzeuge in die Sackgasse. Zu viel Verkehr, eine viel zu schmale Straße und große Projekte in einer kleinen Sackgasse, in der die Stimmung der Anrainer angespannt ist.

Brenzlige Situationen

„Es ist nicht die Aufgabe der kleinen Kinder, die ihren Kindergartenweg bestreiten, auf all diese Hindernisse zu achten. Es ist schlichtweg unmöglich“, sagt Anrainer Martin Schnetzer. Kinder in diesem Alter beobachten Schnecken am Wegesrand, tauschen sich mit Freunden aus und machen erste Erfahrungen mit dem Straßenverkehr. Doch am Schlatt ist das nicht möglich. Hier drängen sich Fußgänger, Fahrradfahrer mit und ohne Kiki-Anhänger, Scooter-Fahrer, Autos, die parken und wieder ausparken, Anrainer, die zur Arbeit fahren und bald auch Baustellenfahrzeuge durch. „Das Problem ist, dass dies eine Sackgasse ist. Dort wo man reinfährt, muss man auch wieder raus“, sagt er. „Und genau so entstehen brenzlige Situationen“, sagt Anrainer Helmut Fitz. Ihm sei man im Zuge des Umkehrens schon oft in den Zaun gefahren. „Der Zaun ist mir egal. Den kann ich reparieren. Mir geht es hier um die Sicherheit der vielen Kinder“, so Fitz. Er und die restlichen rund 30 Haushalte, die hier wohnen, meiden mittlerweile die Bring- und Abholzeiten. „Ich musste letzthin warten, bis ein Elternteil sein Kind im Kindergarten abgegeben hat, ehe ich mit dem Auto zur Arbeit vorbeifahren konnte“, fügte Alexandra Felder hinzu.

Autoverzicht keine Lösung

„Es ist nicht realistisch, den Eltern zu sagen, sie sollen mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommen. Manche Leute haben keine Zeit, müssen direkt zur Arbeit und nehmen dann das Auto. Die Autofahrer können eigentlich nichts dafür. Hier fehlt ein Konzept“, so Schnetzer. Dazu kommt, dass in dieser Straße 40 km/h rechtlich zugelassen sind. „Ich mag mir nicht ausmalen, wenn nur einer so schnell fährt und ein Kind dazu kommt“, so Fitz. Der Obmann des Mobilitätsausschusses Mathias Blaser betont, dass Tempo 30 bei dieser Straße in der Ausarbeitung ist. Die Anrainer fühlen sich nicht gehört, haben sie schon mehrfach in den vergangenen Jahren Kontakt mit den Verantwortlichen aufgenommen. Ideen hätten sie einige, wie die Situationen am Schlatt entschärft werden kann. „Wir wohnen hier, sind die Experten dieser Straße. Weshalb man nicht mit uns redet, verstehen wir nicht“, so Fitz.

Aufklärung greift

Im Vorfeld des Kindergartenstartes wurden die Eltern seitens der Gemeinde auf die gefährlichen Elterntaxis aufmerksam gemacht. Die Situation hat sich deutlich ins Positive gewendet. Dazu kommt, dass seit vergangenem Freitag ein Beamter in der Früh die Sicherheit der Kinder überwacht. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist ruhiger geworden. Doch das Problem der Sackgasse wird nicht gelöst“, so Anrainerin Julia Riedmann. Sie gibt zu bedenken, dass in der nun kommenden dunkleren Jahreszeit die Situation verschärft wird. Bvs

Umfrage: Wie gestaltet sich für Sie die Situation am Schlatt?

„Das alles passt nicht zusammen. In dieser schmalen Straße mit Kindergartenkindern ist eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h zugelassen. Vor der Volksschule Kirchdorf hingegen ein 20er mit einer sehr breiten Straße.“ Helmut Fitz, Lustenau

„Wir sprechen aktiv die Leute an, dass sie langsamer fahren sollen. Der Schlatt und der Birkenweg sind in der Früh und am Mittag ein regelrechter Hot Spot. Wir versuchen diese Zeiten zu meiden, doch das gelingt nicht immer.“ Martin Schnetzer, Lustenau

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