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Russischer Botschafter in Wien beklagt "aggressiven Ton"

Der russische Botschafter Dmitry Ljubinskij beklagte Montagabend den "aggressiven Ton" gegen Russland in Österreich.
Der russische Botschafter Dmitry Ljubinskij beklagte Montagabend den "aggressiven Ton" gegen Russland in Österreich. ©APA/HANS PUNZ
Montagabend beklagte sich Russlands Botschafter in Wien, Dmitri Ljubinski, über das "Schüren von Feindseligkeiten gegen Russland" in Österreich, sowie eine Farbbeutelattacke gegen ein Botschaftswohnhaus.
Russische Botschaft in Wien warnte Russen

Russische Staatsbürger sollten größere Ansammlungen vermeiden, empfahl der Diplomat. Für die beschriebene Entwicklung nannte er im TV-Auftritt keine Gründe und er vermied auch das Wort "Ukraine".

Russischer Botschafter in Wien beklagt "aggressiven Ton"

"In Massenmedien und unterstützt durch politische Erklärungen wird ein aggressiver Ton gegen unseren Staat stärker", sagte Ljubinski im Nachrichtensender Rossija 24. Dies fördere einerseits extremistische Elemente, die es in der österreichischen Gesellschaft sowie und unter aus dem Ausland zugezogenen Menschen gebe.

Diplomat sprach von aggressiven Fällen auf der Straße

Der Diplomat sprach zudem von aggressiven Fällen auf der Straße sowie in Schulen und Kindergärten, wo Erzieher sich "nicht ganz korrekte Äußerungen" erlaubt hätten. Bei einem Wohngebäude der Botschaft sei es zu einem Vandalismusakt gekommen: Ein Maskierter habe auf die Eingangstor einen Beutel mit roter Farbe geworfen. Dieser Vorfall sei bei den Behörden angezeigt worden, erzählte er.

Angebliche Drohungen in sozialen Netzwerken

In sozialen Netzwerken würden zudem teils sogar direkte Drohungen veröffentlicht, die sich nicht nur gegen Diplomaten und gegen alle Russen richteten, klagte Ljubinski weiters. Konkrete Beispiele erwähnte er nicht. In den letzten Tagen dominierten im Facebook-Auftritt der Botschaft Kommentare mit Kritik am russischen Krieg gegen die Ukraine.

Russische Botschaft veröffentlichte Kreml-Propaganda

Die Veröffentlichungen der russischen Botschaft selbst waren in den letzten Tagen völlig auf der Propagandalinie des Kreml. Ohne konkrete Indizien zu nennen, schrieb die Botschaft auf Facebook etwa, dass ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine regelmäßigen Videobotschaften der letzten Tage voraufgezeichnet hätte. Als zentrales Problem wurde zudem die Verteilung von Schusswaffen an die ukrainische Bevölkerung dargestellt.

Auffällig waren jüngst auch holprige Übersetzungen ins Deutsche

Auffällig waren jüngst auch holprige Übersetzungen ins Deutsche. Am Montag gaben sich die Diplomaten in Wien zudem radikaler als der Generalstab in Moskau. "Die russische Regierung fordert die Einwohner Kiews auf, die ukrainische Hauptstadt dringend zu verlassen. Das russische Militär hat eine Passage für die Evakuierung der Zivilisten geschaffen", hieß es auf Facebook. Der offizielle Sprecher des russischen Generalstabs, General-Major Igor Konaschenkow, hatte am Montagvormittag hingegen erklärt, dass alle Zivilisten die Hauptstadt verlassen können, nicht aber, dass die 2,8 Mio. Einwohner die Stadt verlassen sollten.

(APA/Red)

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