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Russische Botschaft in Wien mit Farbbeutel attackiert

Laut der russischen Botschaft flüchtete der Vandale nach der Attacke auf einem Motorrad.
Laut der russischen Botschaft flüchtete der Vandale nach der Attacke auf einem Motorrad. ©RusBotschaft Wien/Screenshot Twitter
Am Sonntag kam es zu einer Farbbeutelattacke auf die russische Botschaft in Wien. Auf Twitter verurteilte man die "barbarische Aktion" und teilte dazu ein Bild des Tatorts.

Die russische Botschaft in Wien hat am Sonntag von einer Farbbeutelattacke auf ihr Gelände berichtet. Unter Nutzung des - in Russland derzeit gesperrten - sozialen Mediums Twitter publizierte die diplomatische Vertretung des Aggressorstaates in der Ukraine ein Foto, das rote Farbe auf der Botschaftstafel und Teilen des Botschaftszauns zeigt.

"Wir reichen dem österreichischen Außenministerium Protest ein", so die Botschaft mit Blick auf die "barbarische Aktion".

Russische Botschaft in Wien berichtet von Farbbeutelattacke

Der mutmaßliche Angriff ereignete sich einen Tag nachdem das russische Außenministerium in einer ebenfalls in sozialen Netzwerken verbreiteten Erklärung scharfe Kritik an Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) geübt hatte, weil diese mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine "einseitige und empörende Aussagen" getätigt hätten. Das russische Außenministerium sprach diesbezüglich vom Kanzler eines "scheinbar neutralen Österreich".

Attacke ein Tag nach scharfer Moskauer Kritik an Kanzler und Schallenberg

Russland wird von der Weltgemeinschaft als Rechtsnachfolgerin der Sowjetunion angesehen, die Österreich nach der Niederringung des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit den USA, Großbritannien und Frankreich besetzt gehalten hatte. Die Sowjetunion kontrollierte dabei große Teile Wiens, die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland sowie das Bundesland Oberösterreich nördlich der Donau.

Die alliierte Besatzung endete mit dem Staatsvertrag von Wien am 15. Mai 1955. Österreich hatte sich zuvor zur immerwährenden Neutralität bereit erklärt. Die Sowjetunion hatte nach dem Krieg auch versucht, einen neutralen Status für Deutschland zu erreichen. Die Westmächte erteilten entsprechenden Vorschlägen eine Absage, wodurch es zur Teilung des Landes kam.

Russische Aggression wegen möglichen NATO-Beitritts der Ukraine

Die russische Aggression gegen die Ukraine erfolgte, nachdem das Land einen Verzicht auf den Beitritt zum westlichen Verteidigungsbündnis NATO abgelehnt hatte. Die Ukraine hatte ihre Bemühungen um eine Aufnahme in die NATO intensiviert, nachdem Russland im März 2014 die Halbinsel Krim annektiert und Teile der Ostukraine durch pro-russische Milizen unter Kontrolle hat bringen lassen. Russland handelte dabei unter Verletzung seiner im Jahr 1994 im Rahmen des Budapester Memorandums getätigten Zusicherungen bezüglich der territorialen Integrität und Souveränität des Nachbarlandes.

(APA/Red)

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