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Rund 77 Prozent der Österreicher gegen Omikron immun

Der Omikron-Subtyp BA.2 ist mittlerweile in Österreich dominant.
Der Omikron-Subtyp BA.2 ist mittlerweile in Österreich dominant. ©APA/AFP/CHRISTOF STACHE
Laut Expertenschätzungen rund um ein Team von Simulationsforscher Niki Popper sind geschätzte 77 Prozent der Österreicher gegen eine Infektion mit Omikron-Variante immun. Was den Subtyp BA.2 angeht, sind aber noch viele Fragen offen.

Die Schätzung zur Immunität der Bevölkerung bezieht sich auf den BA.1-Typ. Die Immunisierungsrate gegenüber Omikron ist demnach im Vergleich zum Februarbeginn um elf Prozentpunkte gestiegen.

Hohe Infektionszahlen sorgen für höhere Immunitätsrate gegen Omikron

Dafür verantwortlich sind laut den Experten des Unternehmens dwh, einem Spin-off der Technischen Universität (TU) Wien, die beständig für Rekordwerte sorgenden hohen Infektionszahlen in den vergangenen Wochen. Aktuell gehen die Forscher davon aus, dass etwas weniger als 20 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung ihren momentan bestehenden Schutz gegen die Omikron-Variante alleine durch eine entweder nachgewiesene oder nicht detektierte Infektion aufgebaut haben. Rund 45 Prozent waren demnach zum Stichtag 1. März sowohl durch Impfung als auch durch eine durchgemachte Erkrankung immunisiert. Der Rest hat seinen Schutz rein von der Impfung.

Der nunmehr auf 77 Prozent angewachsene Bevölkerungsanteil der Omikron-Immunisierten drücke die effektive Reproduktionszahl - also die durchschnittliche Anzahl an Personen, die ein Infizierter ansteckt - momentan um rund 72 Prozent, schreiben die Experten. Hätte man es immer noch mehrheitlich mit der bis knapp vor Jahreswechsel dominanten Delta-Variante zu tun, gehen die Forscher in ihrer "Modellbasierten Schätzung des Immunisierungsgrades in Österreich" sogar von einem Anteil von 90 Prozent Geschützten aus.

Viele offene Fragen zu Omikron-Subtyp BA.2

Viele Fragezeichen ranken sich noch um den Omikron-Subtyp BA.2, der mittlerweile in Österreich dominant ist. "Die internationale Evidenz zum evolutionären Vorteil" sei hier noch nicht einheitlich. Ob und wie weit der Immunisierungsgrad unter BA.2-Bedingungen niedriger ist, sei "immer noch nicht quantifizierbar", heißt es in dem Bericht.

In die Schätzung gehen auch Annahmen darüber ein, dass der Impfschutz mit der Zeit abnimmt, eine durch Erkrankung aufgebaute Immunität nachlässt bzw. manche Menschen trotz Impfung nicht ausreichend geschützt sind, weil etwa ihr Immunsystem keine entsprechende Antwort aufgebaut hat. Aktuell sehe man, dass der Infektionsschutz auch bei Menschen wieder nachlasse, deren dritte Impfung aus dem Spätherbst 2021 datiert.

Immunisierungsraten könnten bis Herbst wieder deutlich zurückgehen

In einer anderen Studie mit etwas anderen Grundannahmen haben sich die Wissenschafter mit der Frage beschäftigt, wie sich das Immunitätsniveau bis Oktober entwickeln könnte. Das vereinfachte Modell geht von etwas geringeren Immunisierungsraten aus als die "Modellbasierte Schätzung". Beim Blick in Richtung Herbst handle es sich um keine Zukunftsprognosen, wie die Experten betonen: Es könne aber "abgeschätzt werden, wie sich das Level der Immunisierung - ohne externe Einflüsse - entwickeln wird", wodurch es wiederum möglich werde, Vorbereitungen zu treffen.

Demnach könne es sein, dass sich das Immunisierungsniveau bis zum 1. Oktober im Vergleich zu dem Wert vom 28. Februar auf ein Fünftel reduziert. "Das bedeutet, dass bis zum 1. Oktober etwa 4,3 Millionen immune Österreicherinnen und Österreicher auf das momentane Niveau fehlen." Der Schutz gegenüber einer Hospitalisierung präsentiere sich aber deutlich stabiler. Diese Berechnungen gelten allerdings nur unter einem "Null-Szenario, in dem ab dem heutigen Tag weder Immunisierung durch Genesung noch durch Impfung stattfindet".

(APA/Red)

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