Rund 6 km: Warum die A14-Baustelle zwischen Nenzing und Nüziders so lang ist

Wer öfter auf der A14 unterwegs ist, der kommt kaum an der großen Baustelle zwischen den Anschlussstellen Nenzing-Bludesch und Bludenz-Nüziders vorbei.
Was besonders auffällt, ist aktuell die Länge der Baustelle: Insgesamt erstreckt sie sich auf rund sechs Kilometern zwischen den beiden Anschlussstellen.

Fünf Minuten für sechs Kilometer
Rund fünf bis sechs Minuten dauert es bei günstiger Verkehrslage, bis man mit dem Auto den kompletten Baustellenbereich durchfahren hat. Hier gilt aktuell Tempo 60, zudem gibt es auf der Strecke gleich zwei Blitzer, die für die Einhaltung sorgen sollen. Auch, wenn in beide Richtungen zwei Fahrspuren offen bleiben, zieht sich die Baustelle.


Was gemacht wird
Die Arbeiten starteten bereits im Mai 2023 und sollen den Bereich zwischen Nüziders und Nenzing sicherer machen. Dafür investiert die Asfinag rund 14 Millionen Euro in mehr Verkehrssicherheit. Die letzte der vier Brücken über die ÖBB-Gleise wird seither generalsaniert, nachdem bereits 2022 und 2023 auf zwei Kilometern saniert wurde. Seit dem 29. April ist die Baustelle zudem länger: In der zweiten Phase wird auf weiteren zwei Kilometern die Fahrbahn beidseitig instand gesetzt.

Warum ist die Baustelle so lang?
Neben der Sanierung des Arlbergtunnel (dieser ist 14 Kilometer lang) dürfte es die wohl längste Baustelle in Vorarlberg sein. Die Baustelle bei Dornbirn ist im Vergleich dazu nur rund vier Kilometer lang. Die Baustelle sei in Abschnitt gegliedert, erklärt Projektleiter Christian Hartmann. "Einmal der Belag vorne und hinten die Brücke der ÖBB", gibt er zu verstehen. "Aufgrund der Verkehrsführung – wir brauchen einen Kilometer Vorlauf je Baustelle und einen Kilometer Nachlauf je Baustelle – überlappen sich die beiden dermaßen, dass es jetzt so lang ist."

Lücke als Sicherheitsrisiko
1000 Meter vor der Baustelle gibt es die Ankündigung, dann kommen die Geschwindigkeitsbegrenzungen 100, 80 und 60. Das letzte Schild steht 400 Meter vor der Baustelle. Die Lücke wäre nicht der Rede wert gewesen: "Es hätte theoretisch ein Fenster gegeben von rund zwei bis dreihundert Metern", so Hartmann auf VOL.AT-Anfrage. Aufgrund des Sicherheitsrisikos entschied man sich dagegen. "Ich hätte dazwischen gar nicht wieder auf 130 beschleunigen können, schon vom Abstand her nicht", gibt der Projektleiter der Asfinag zu verstehen. Zwischen den Baustellen wären die Verkehrsteilnehmer wieder schneller gefahren, hätten aber abrupt wieder abbremsen müssen.
Video: Warum die Baustelle so lang ist
Auch die beiden Baustellen – die Sanierung der ÖBB-Brücke und der Fahrbahn – zeitlich zu trennen, wäre keine Option gewesen: "Aufwärts haben wir die Problematik, dass die Hauptspur entsprechend beschädigt ist", so Hartmann. In Richtung Innsbruck sei die Fahrbahn in schlechterem Zustand als in Richtung Deutschland, es gebe auch Risse. "Der Zustand der Asphaltflächen in dem Bereich ist in einem solchen Zustand, dass jetzt saniert werden muss", erklärt er. Das Bauprogramm der Asfinag bleibe zudem nicht stehen und es werde bereits die nächste Teilsanierung geplant, betont der Projektleiter: "Nächstes Jahr steht eigentlich schon der nächste Kilometer der Autobahn an, beziehungsweise auch die ganze Anschlussstelle Nüziders in den Jahren 2025 und 2026."
Wie lange bleibt die Baustelle noch?
Die Arbeiten sollten laut einem Schild vor Ort bei der Baustelle bis im Dezember 2024 abgeschlossen sein. Für Mitte Juni sei die Verkehrsumstellung angesetzt, verdeutlicht Christian Hartmann gegenüber VOL.AT. Gesamt werde man bis Ende des Jahres sicher fertig werden. Die "Verlängerung" bei Nüziders werde je nach Witterung im Sommer im September bis Oktober abgeschlossen sein. "Dann wird die Baustelle wieder verkürzt", verrät Hartmann. "Die ÖBB-Brücke ist bis Mitte November fertig – wenn das Wetter mitspielt." Bisher liegen die Arbeiten im Zeitplan, wie er meint.
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(VOL.AT)