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Rückgang bei Todesfällen in Italien, Frankreich und Spanien

Die Ansteckungsraten scheinen zu sinken, zudem weniger Todesfälle
Die Ansteckungsraten scheinen zu sinken, zudem weniger Todesfälle ©APA (dpa/Symbolbild)
Hoffnung in Italien, Spanien und Frankreich: Der Anstieg der Corona-Todesfälle in den am schwersten von der Corona-Pandemie getroffenen Ländern Europas schwächt sich ab.

Italien meldete am Sonntag die niedrigste Zunahme seit mehr als zwei Wochen. In Spanien ging die Zahl der Todesfälle den dritten Tag in Folge zurück, während Frankreich den niedrigsten Anstieg seit einer Woche registrierte.

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In Italien starben 525 Menschen binnen 24 Stunden an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Dies war ein Viertel weniger als am Samstag, als noch 681 Patienten der Krankheit erlagen. Zudem war es der geringste Zuwachs seit dem 19. März, als 427 Tote registriert wurden. "Das sind gute Nachrichten, aber wir sollten weiterhin auf der Hut sein", sagte der Chef des Zivilschutzes, Angelo Borreli. Insgesamt starben bisher 15.887 Menschen in Italien an der vom Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19.

"Die Kurve beginnt abzuflachen und die Zahl der Toten fängt an zu sinken", sagte der Direktor von Italiens Obersten Gesundheitsinstitut (ISS), Silvio Brusaferro. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könne über eine Lockerung der Ausgangssperren nachgedacht werden.

Leichte Entspannung in Frankreich

In Frankreich starben binnen 24 Stunden 357 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Krankenhauspatienten, wie die Gesundheitsbehörden am Sonntag mitteilten. Dies war der geringste Anstieg der Totenzahlen seit einer Woche. Die Gesamtzahl der Todesfälle infolge einer Corona-Infektion erhöhte sich in Frankreich auf 8.076.

Zeichen der Hoffnung in Spanien

Aus Spanien kamen ebenfalls Zeichen der Hoffnung in der Krise: Bereits den dritten Tag in Folge ging die Zahl der neu gemeldeten Corona-Toten zurück. Wie die Behörden am Sonntag in Madrid mitteilten, starben 674 Menschen in den vergangenen 24 Stunden an der Lungenkrankheit Covid-19. Am Donnerstag hatte das Land noch den traurigen Rekord von 950 Toten an einem einzigen Tag gemeldet. Insgesamt starben in Spanien bisher mehr als 12.400 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Auch die Zahl der Neuinfektionen ging zurück, was auf eine Verlangsamung der Virusausbreitung hindeutet.

1.600 Tote in Deutschland

In Deutschland haben sich inzwischen mehr als 100.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Laut der in der US-Stadt Baltimore ansässigen Johns-Hopkins-Universität wurden bis Sonntagabend 100.024 Infektionsfälle in Deutschland gemeldet. 1.576 Menschen starben demnach an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Die Zahl der Neuinfektionen ist aber seit Tagen deutlich rückläufig. Deutschland zählt zu den Ländern mit den meisten bestätigten Corona-Fällen weltweit. Die Sterberate ist aber deutlich niedriger als in Ländern wie Italien oder Spanien.

Schon 10.000 Tote in den USA

In den USA nähert sich unterdessen die Zahl der Todesopfer der Coronavirus-Pandemie der Marke von 10.000 an. Binnen 24 Stunden starben mehr als 1.200 Menschen an der Infektion, wie am Sonntag aus der Statistik der Johns-Hopkins-Universität hervorging. Die Gesamtzahl der Todesopfer in den USA stieg bis zum Abend (Ortszeit) auf 9.633. Die Zahl der verzeichneten Corona-Infektionsfälle wuchs auf mehr als 337.200.

Der Aufseher der US-Gesundheitsdienste, Jerome Adams, warnte, dass auf die Vereinigten Staaten besonders schwere Tage zukämen. Dies werde die "härteste und traurigste Woche" werden, welche die meisten US-Bürger bisher in ihrem Leben erlebt hätten, sagte Adams im Fernsehsender Fox News. Dies werde "unser Pearl-Harbor-Element, unser 9-11-Moment" - jedoch mit dem Unterschied, dass das Ereignis nicht auf einen Ort der USA begrenzt sei.

Japan steht vor Ausgangssperren

Japan steht unterdessen kurz vor Ausgangssperren. Wie japanische Medien am Montag berichteten, will der rechtskonservative Ministerpräsident Shinzo Abe den Notstand für Tokio und andere Großstädte wie Osaka ausrufen. Damit werden die Behörden ermächtigt, die Bürger anzuweisen, in ihren Häusern zu bleiben und Schulen geschlossen zu lassen. Hintergrund ist ein zuletzt deutlicher Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus in der Hauptstadt Tokio sowie anderen großen Städten des Inselreiches wie Osaka.

Im besonders schwer betroffenen Tokio waren am Sonntag weitere 143 Infektionsfälle bestätigt worden - der bisher höchste Anstieg innerhalb eines Tages. Damit zählt die japanische Millionenmetropole bereits mehr als 1.000 Infektionsfälle.

Seitdem die Spiele jüngst wegen der Pandemie auf den Sommer nächsten Jahres verschoben worden waren, nehmen die Infektionszahlen in Japan deutlich zu. Bis zum Sonntag zählte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt 4.563 Coronavirus-Fälle, davon rund 700 Menschen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Bisher sind 104 Todesfälle zu beklagen.

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(APA/dpa/ag.)

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