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Rubikon - Kritik und Trailer zum Film

Im Spielfilmdebüt von Magdalena Lauritsch findet sich die junge Konzernsoldatin Hannah gemeinsam mit zwei Kollegen just in dem Moment auf der ISS-Raumstation im All, als die Erde in einer Naturkatastrophe versinkt. Der Kontakt zum Boden geht verloren. Das Trio steht vor der Frage, ob man vielleicht das letzte bisschen Menschheit ist? Oder gibt es noch Überlebende, die man retten könnte? Die Konflikte zwischen den drei Besatzungsmitgliedern eskalieren.

Für ihr Langfilmdebüt wählte Regisseurin Magdalena Lauritsch einen in Österreich selten beschrittenen Weg. Ihr "Rubikon" ist ein auf Englisch gefilmtes Science-Fiction-Drama, in dem die Zukunft der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht. Kein Actionfilm ist es geworden, sondern ein langsames Nachgrübeln über die großen moralischen Fragen der Gegenwart, die in naher Zukunft nur dringlicher werden. Ab Freitag im Kino.

Rubikon - Kurzinhalt zum Film

Im Jahr 2056 hat der Klimawandel die Erde fest im Griff, die CEOs großer Konzerne, die nun anstelle von Staatschefs regieren, haben sich in mit filtrierter Luft versorgte Luftkuppeln ("Air Domes") zurückgezogen. Als wäre das noch nicht genug, überzieht ein toxischer brauner Nebel den Planeten und macht die Besatzung der Forschungsstation Rubikon, die sich im Erdorbit befindet, zu den vermeintlich letzten lebenden Menschen.

Die wissenschaftlichen Ursprünge der plötzlichen atmosphärischen Veränderung wie auch des im Mittelpunkt stehenden Forschungsprojekts sind für Lauritsch und ihre Ko-Drehbuchautorin Jessica Lind ebenso nachrangig wie die Gründe der technischen Schwierigkeiten, die die Konzernsoldatin Hannah Wagner dazu zwingen, manuell an die Station anzudocken. Die von der Österreicherin Julia Franz Richter gespielte Astronautin jedenfalls ist abgebrüht und hart im Nehmen.

Den Rahmen für jegliche weitere Handlung bietet die enge, düster inszenierte Raumstation. Zusammen mit Weltraumspaziergangsszenen bietet sie eine imposante Kulisse, die man bei einem österreichischen Film mit im Vergleich zu internationalen Produktionen wohl sehr kleinem Budget so nicht erwartet hätte. Als Hannah schließlich mit zwei Wissenschaftern - dem um seinen Sohn trauernden Dimitri (Mark Ivanir) und Gavin (George Blagden), der zwischen Weltverbesserungsdrang und Todessehnsucht schwankt - alleine ist, beginnt die langsam erzählte Story, sich zu entwickeln.

Rubikon - Die Kritik

Diskussionen über Ethik und Verantwortung, wie man sie von Science-Fiction-Klassikern wie "Star Trek" kennt, breiten sich in der Rubikon aus. In angespannten Dialogen führt jedes der Besatzungsmitglieder seine eigenen Ideen aus, als es plötzlich darum geht, ob man für Überlebende auf der Erde ein riskantes Rettungsmanöver starten soll. Dagegen stemmt sich Dimitri, dessen bahnbrechendes Algenprojekt saubere Luft produziert. Hannah findet sich in einem Konflikt zwischen privaten und gesellschaftlichen Pflichten. Mehr als die Soldatin kann Idealist Gavin über die Ungerechtigkeiten des irdischen Zwei-Klassen-Systems hinwegsehen und setzt sich dafür ein, die eigene Spezies zu retten.

Dass die Alternative, als potenziell letzte Überlebende mit open end im All zu verharren, für Hannah und Co so attraktiv bleibt, ist eines der schwächeren Elemente des Plots. Nicht unverdient gewann "Rubikon" jedoch beim Filmfestival Kitzbühel Ende August den Preis für die beste österreichische Produktion. Denn die geladene Dynamik des Dreiergespanns wie die aufgeworfenen Fragen unterhalten und regen zum Mitdenken an - Antworten hält der Film nämlich keine parat.

(APA/Red)

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