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Rogan "ätzt" gegen Hermann Maier

Markus Rogan sorgte mit Interview für Aufsehen
Markus Rogan sorgte mit Interview für Aufsehen ©APA
Markus Rogan hat zwei Tage vor seinem ersten Einsatz bei den XXX. Olympischen Sommerspielen in London, der 4x200-m-Kraulstaffel am Dienstag, in einem eine Woche davor aufgezeichneten Ö3-Interview in der Sendung "Frühstück bei mir" wieder einmal für Aufsehen gesorgt.

Nicht viele Freunde hat sich Rogan womöglich mit seiner Einschätzung gemacht, wonach man als weniger denkfähiger Sportler mehr erreichen könne. “Ich glaube, es ist ein Riesenvorteil, wenn du weniger denkfähig bist. Es gibt einen guten Grund, warum die richtig guten Sportler nicht viel im Kopf haben, weil da ist der Kopf nicht im Weg”, verblüffte Rogan und stellte im Anschluss die Frage: “Warum hat der Armin (vermutlich Assinger, Anm.), der relativ schlau ist, nur vier (Rennen, Anm.) gewonnen und der Hermann (Maier, Anm.) 50?” Auf die Frage, ob Hermann Maier dies nicht als Beleidigung empfinden könne, antwortete Rogan: “Nein überhaupt nicht. Er hat genau das richtige Gehirnschmalz, um sportlich erfolgreich zu sein. Ich glaube, wenn man zu viel hat, dann steht man sich sehr, sehr im Weg.”

Rogan über Sex im Olympischen Dorf

Rogan zu den kolportierten, intensiven sexuellen Begegnungen im Olympischen Dorf: “Ich glaube, du hast nur ein bestimmtes Konto an Disziplin. Dann rennen lauter solche Spinner herum, natürlich finden sich Paare sehr schnell und sehr leicht”, sagte Rogan, der aber versicherte: “Ich werde dort mit niemanden außer meiner Freundin schlafen, aber vor dem Rennen bin ich abstinent.”

Der meiste Sex passiere, nachdem die Sportler fertig sind. “Vorher ist man so eiskalt fokussiert, nachher komplett entspannt – freizügig sozusagen. Du musst nur durch das Dorf spazieren. Am letzten Tag sind 95 Prozent der Sportler fertig, die kommen dann zum Sonnenaufgang nach Hause. Gehen können da eher wenige, sie krabbeln zu ihren Zimmern und schauen, wen sie da noch finden.”

Fast gesamtes Geld ausgegeben

Rogan weiter – über seine Finanzen: “Ich habe unglaublich viel Geld verdient, aber ich habe fast alles ausgegeben.” Wofür? “Für Flüge um die Welt, für Frauen in jedem Bett, Champagner in allen Preisklassen und für die besten Trainer der Welt.”

– ob er gereift ist: “Das weiß ich nicht. In Sydney war ich komplett überrollt und bin 27. geworden. Das war eine Lektion, dass man doch mehr können muss. Ich habe in den nächsten vier Jahren unglaublich trainiert – und in Athen verdient zwei Silbermedaillen gewonnen. Da habe ich gedacht, jetzt bin ich wer. Das habe ich gelebt und hab es mir auch bezahlen lassen. Das Problem war, dass ich mit der Einstellung in Peking gar nichts gewonnen habe. Jetzt bin ich als Sportler eigentlich viel zu alt, um noch eine Medaille zu gewinnen, aber ich glaube, dass ich durch das Training doch noch eine Chance habe.”

– was er in Sachen Selbstinszenierung geändert hat: “Das Erste, was ich nicht mache ist, dass ich über den Stephansplatz spaziere und schaue, wie viele Leute mich erkennen, was passiert, wie berühmt bin ich? Es war eine Obsession mit der eigenen Bekanntheit, die kennt keine Grenzen, es taugt mir eigentlich immer noch.”

– über Frauen: “Egal wie geil, wie reich eine Frau ist: am Ende musst du mit ihr allein auch interessante Gespräche führen können.”

– zu seiner Freundin Leanne, die in Los Angeles Marketingdirektorin eines 5-Milliarden-Unternehmens ist: “Wir schwindeln uns nicht an… Erst wenn wir verlobt sind, ziehen wir gemeinsam ein.”

– die bevorstehenden Verlobung: “Ich weiß schon ganz genau, wann und wie und wo ich es machen werde. Dramatisch mich selbst zu inszenieren, das kann ich.”

– über Religion: “Ich bin ja nicht religiös. Sie ist Jüdin. Ich habe meine Eltern gefragt, ob das für sie okay wäre und ich kann mir jetzt vorstellen, dem Judentum beizutreten. Meiner Freundin wäre es wurscht, aber ihr Vater ist jüdisch-orthodox, und es ist der Familie sehr wichtig, dass ihre Tochter einen jüdischen Haushalt führt. (…) Ich finde es auch spannend, im Judentum geht es sehr viel um Bildung, um Wissen. Ziel ist es, den Himmel hier auf Erden zu schaffen. Es ist gar nicht so leicht, ich habe ein Semester belegt mit Kursen, die du machen musst. Die heilige Zahl ist 18: mit 18 vierstündigen Kursen in denen du den gesamten Leidensweg lernen und verstehen musst, dann wirst du geprüft, dann bist du offiziell Jude.”

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