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Rodel-Gold für Linger/Linger

Die Tiroler Andreas und Wolfgang Linger haben am Mittwoch bei den XX. Olympischen Winterspielen in Turin im Doppelsitzer-Bewerb der Kunstbahn-Rodler die Gold-Medaille geholt.

Andreas und Wolfgang Linger stehen mit nur 24 bzw. 23 Jahren am Höhepunkt ihrer gemeinsamen Karriere. Das Tiroler Duo eroberte am Mittwoch im selektiven Eiskanal in Cesana Pariol Olympia-Gold und setzte damit die große Tradition ihres Verbandes fort. Bei den fünf Winterspielen seit 1992 waren die Aktiven des ÖRV immer für Medailen gut gewesen.

Die Brüder aus Absam bauten nach Halbzeitführung ihren Vorsprung sogar aus und siegten mit 0,31 Sekunden vor den Deutschen Andre Florschütz/Torsten Wustlich sowie 0,433 vor den Südtirolern Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder. Für die Cousins Tobias und Markus schiegl blieb nur “Blech”. Nach Rang zwei zur Halbzeit nur acht Hundertstel hinter ihren Teamkollegen landeten sie nach nur zehntbester Zeit im zweiten Lauf so wie 1998 bei ihren vierten und letzten Winterspielen an vierter Stelle. Auf die ersehnte Medaille fehlten lächerliche 21 Tausendstel. Eine am Vortag durch Steine in der Bahn zerstörte Kufe war zwar repariert worden, bildete aber doch einen Unsicherheitsfaktor. “Man kann nichts machen. Ich freue mich aber total für die Lingers”, meinte Tobias Schiegl neidlos.

Andreas und Wolfgang Linger jubelten im Auslauf, als die Eins aufleuchtete, ÖRV-Sportdirektor Markus Prock riss an der Bahn die Arme in die Höhe. Erstmals seit Doris Neuner 1992 und zum insgesamt vierten Mal stellt der ÖRV Olympiasieger. “Mir fällt kein schönerer Tag ein, kann es noch immer nicht glauben. Ich habe schon die ganze Woche so ein Gefühl gehabt, habe das aber für mich behalten”, meinte Andreas Linger. “Wir haben zwei-, dreimal schon Pech gehabt, jetzt ist alles zurückgekommen. Heute hat einfach alles gepasst.” Und Bruder Wolfgang meinte: “Es ist unglaublich. Ich habe gewusst, dass wir das draufhaben. Aber es ist ein Wahnsinn, dass es tatsächlich geklappt hat.”

Der Triumph war angesichts der Saisonergebnisse (nur ein dritter Rang) sensationell, nach den Trainingsergebnissen auf der schwierigen Hochgeschwindigkeitsbahn aber keineswegs überraschend. Im Rennen kamen auch die Lingers nicht fehlerfrei durch, der Sieg fiel dennoch überlegen aus. So durfte das Duo nach WM-Gold 2003 in Sigulda erneut über Gold jubeln. Im Bewusstsein, dass die ohne die gute Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch mit ihren früheren Idolen, den Schiegl-Cousins, kaum möglich gewesen wäre.

RODELN – Doppelsitzer Herren:
Andreas Linger/Wolfgang Linger (AUT)
Andre Florschütz/Torsten Wustlich (GER)
Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder (ITA)
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