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Risiken & Nebenwirkungen - Kritik und Trailer zum Film

Als Kathrin vom Arzt die deprimierende Diagnose der Niereninsuffizienz erhält, fragt sie als erstes ihren Mann Arnold, ob er ihr eine von seinen spenden möchte, käme er als Spender doch schließlich infrage. Der ebenso erfolgreiche wie egozentrische Architekt zögert jedoch - anders als der gemeinsame Freund Götz, der sich sogleich als Spender anbietet.

Kathrin braucht dringend eine Spenderniere. Doch ihr Ehemann Arnold zögert, obgleich er als Spender infrage käme. Diese beinahe archetypische Konstellation aus unverschuldeter Schuld und Unausweichlichkeit ist der Ausgangspunkt für Michael Kreihsls neue Theateradaption "Risiken und Nebenwirkungen", die nach der Weltpremiere bei der Grazer Diagonale nun am Freitag ins Kino kommt. Dabei wird sich dem Sujet weniger mit Dramatik denn in bester Boulevardhumortradition genähert.

Risiken & Nebenwirkungen - Kurzinhalt zum Film

Dabei ist die Ausgangslage durchaus dramatisch, erfährt Kathrin (Inka Friedrich) doch, dass sie eine Niereninsuffizienz hat und unbedingt ein Spenderorgan braucht. Ihr Mann Arnold (Samuel Finzi) könnte ihr das lebensrettende Organ spenden, ist jedoch - man muss es so nüchtern sagen - ein Arschloch, das sich gerade als Architekt einen großen Auftrag gesichert hat und wenig Gedanken an andere verschwendet. Er zögert, was zur Belastung für die ohnedies erkaltete Ehe wird.

Zugespitzt wird die Situation noch dadurch, dass sich der gemeinsame Freund Götz (für die Rolle filmpreis-nominiert: Thomas Mraz) unumwunden als Spender zur Verfügung stellt, was seine eigene Ehefrau Diana (Pia Hierzegger) wiederum echauffiert. Und so stehen bald zwei Ehen und die Freundschaft von vier Menschen auf der Kippe, als eine neue Wendung das Ganze abermals auf den Kopf stellt.

Risiken & Nebenwirkungen - Die Kritik

Zuletzt hatte Michael Kreihsl mit "Die Wunderübung" ein Stück von Daniel Glattauer als Ausgangspunkt für einen Film genommen. Nun diente Stefan Vögels "Die Niere", das bereits in den Kammerspielen der Josefstadt zu sehen war, als Ausgangspunkt. Und die theatrale Herkunft leugnet "Risiken und Nebenwirkungen" nie. In der Diktion der geschliffenen Dialoge scheint das Theaterstück stets durch. Die Protagonisten werden in minimalistischen Bildern, oftmals vor monochromem Hintergrund der verschiedenen Luxuswelten gezeigt, wirken weniger als Charaktere aus Fleisch und Blut denn als Pointengeber.

Die Stärke von Kreihsls Regie ist weniger die Belebung der Protagonisten als der Blick auf Seitenaspekte, kleine Momente und Gesten abseits des Hauptstranges. Und es ist der Zug zum Witz, der bei "Risiken und Nebenwirkungen" letztlich mehr im Fokus steht als die philosophische Grundfrage des "Wie würde ich mich verhalten?"

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(APA/Red)

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