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Riesenpech für Klien

Der 13. Lauf der WM-Saison 2005 war für Red Bull Racing (RBR) ein Streichresultat. Das österreichische Team verlor beim Grand Prix von Ungarn mit viel Pech bereits in Runde eins beide Boliden.

Der Österreicher Christian Klien fabrizierte in der ersten Kurve nach einer Kollision mit Jacques Villeneuve (Sauber/CAN) einen spektakulären seitlichen Überschlag und schied aus, wenige Sekunden später erwischte es dann auch David Coulthard. Der Schotte raste im dichten Startverkehr über das von WM-Leader Fernando Alonso (Renault/ESP) verlorene Vorderteil, das rechte Vorderrad brach weg und Coulthard rutschte in Kurve zwölf von der Strecke.

Der Traum von WM-Punktezuwachs war geplatzt und die Arbeit eines ganzen Wochenendes innerhalb von nur einer Minute zunichte gemacht. Während die Konkurrenz die Hitzeschlacht absolvierte, mussten Klien und Coulthard in der Energy Station des Teams das bittere Doppel-Out analysieren. Und für den „Ober-Bullen“ Dietrich Mateschitz war es damit ein sportlich denkbar schlechtes Wochenende, denn am Vorabend hatten sich seine Kicker Meister Rapid zu Hause 0:2 geschlagen geben müssen.

„Es ging alles so schnell, dass ich den Unfall gar nicht wirklich mitbekommen habe. Aber mit Ausnahme eines steifen Genicks ist nichts passiert“, meinte Klien, der lange nachdenken musste, um sich an einen ähnlichen Crash zu erinnern. „Ein Überschlag ist mir seit einem Kartrennen im Alter von 13 Jahren nicht mehr passiert. Aber ein Überschlag in der Formel 1 reicht.“

Schuldzuweisungen in Richtung Weltmeister 1997 gab es von Klien aber keine. „Ich habe die Szene noch nicht genau analysiert, aber ein Unfall in der ersten Kurve kann immer passieren.“ Klien und Coulthard hätten übrigens jeweils mit einer Zweistoppstrategie den Kampf um WM-Punkte aufnehmen wollen. Routinier Coulthard analysierte die Schrecksekunde so: „Ich hatte keine Chance auszuweichen. Das Tempo war zu hoch. Schade, denn WM-Punkte wären möglich gewesen.“

Auch Teamchef Christian Horner war die Enttäuschung deutlich anzusehen: „Die erste Runde war ein Desaster. Christian hatte einen spektakulär anzuschauenden Crash, David war ohne Chance, er konnte Alonsos Teil einfach nicht sehen. Das Wichtigste ist, dass beide Fahrer unverletzt aus dem Auto geklettert sind, aber frustrierend war das schon. Wir hatten ein gutes Auto und eine gute Strategie, schade, dass der Nachmittag so zu Ende gegangen ist.“

Für RBR war es nach Monaco, Indianapolis (nicht am Start), Magny Cours und Silverstone der fünfte WM-Lauf ohne Punktezuwachs – man hält weiterhin bei 24 Zählern und Rang sechs in der Konstrukteurswertung. Die Entscheidung, ob in drei Wochen in Istanbul Klien oder Tonio Liuzzi (ITA) fährt, fällt in der kommenden Woche. „Jetzt volle Konzentration auf Istanbul“, lautete trotzdem der optimistische Kommentar von Klien, der im Qualifying Coulthard hinter sich gelassen hatte.

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