Beide Teams gehen mit unterschiedlichen Vorzeichen in die Partie: während die Kärntner am Mittwoch das Nachtragsheimspiel gegen Salzburg mit 2:0 gewannen, kam für die Rieder bereits am Dienstag im Cup-Viertelfinale gegen die Admira im Elfmeterschießen das Aus.
Trotz des sensationellen Triumphs gegen den Tabellenführer blieben die Kärntner auf dem Boden der Realität. “Das ist nur ein Spiel gewesen, ich lasse mich nicht nach einem Sieg feiern”, sagte Kärnten-Coach Frenkie Schinkels. Die fünftplatzierten Klagenfurter (36 Punkte) rückten jedenfalls bis auf sechs Punkte an die Austria (42) und Sturm Graz (42/ein Spiel weniger) heran und legten sich die Latte deshalb selbst wieder etwas höher. “Es ist unser Ziel um den vierten Platz mitzuspielen, umso näher wir heranrücken, umso besser”, brachte es der gebürtige Niederländer auf den Punkt.
Gegen die Oberösterreicher erwartet Schinkels eine interessante, offene Partie. “Es sind zwei Mannschaften, die bisher eine gute Saison spielen. Beide Teams sind gleichstark”, sieht der 46-Jährige seine Elf auf Augenhöhe mit den Innviertlern (33). Wenig überraschend ist deshalb, dass nicht nur die bisherigen beiden Aufeinandertreffen (0:0/1:1), sondern die vergangenen vier direkten Duelle (inklusive 2. Cup-Runde: 4:2 für Ried im Elfmeterschießen) Unentschieden endeten. “Ried hat eine kompakte Mannschaft, die hinten sehr gut steht und genauso wie wir vom Wir-Gefühl lebt”, meinte Kärntens Trainer.
Gegenüber dem Mittwoch-Spiel kündigte Schinkels gleich vier bis fünf Änderungen an. “Es war ein sehr, sehr kräfteraubendes Spiel gegen Salzburg”, wies der Ex-Austria-Coach hin. Deshalb traten auch gleich 22 Spieler die Reise nach Ried an. Vor allem im Angriff hat Schinkels derzeit die Qual der Wahl. Der Einsatz von Thomas Hinum ist wegen einer Knöchelverletzung fraglich.
Die Oberösterreicher müssen demgegenüber mit Kapitän Herwig Drechsel und Florian Mader zwei gelbgesperrte Stützen vorgeben. Trotzdem wollen die Rieder ihre tolle Heimserie bei der Frühjahrsheimpremiere prolongieren und den ersten Dreipunkter im Frühjahr nach dem 2:2-Remis in Mattersburg und der knappen 0:1-Niederlage bei Rapid fixieren. “Wir wollen natürlich unsere Heimstatistik verteidigen und auch gegen die Kärntner unsere weiße Weste behalten”, formulierte Ried-Coach Paul Gludovatz seine Zielsetzung.
Seine auswärtsschwache Elf hat vor eigenem Publikum bisher acht Siege und drei Remis (gegen Kärnten, Mattersburg und Salzburg) eingefahren. Auch eine andere Statistik spricht für die Hausherren: Drechsel und Co. haben in sechs Spielen (3 Siege/3 Remis/Torverhältnis – 10:2) noch nie gegen Austria Kärnten verloren. “Die Kärntner haben die beste Abwehr der Liga (Anm./24 Gegentore) und sind im Aufschwung. Sie haben gegen Salzburg eine ausgezeichnete Leistung geboten”, warnte Gludovatz aber vor dem Gegner.
Der Ex-ÖFB-Nachwuchs-Teamchef hat die Klagenfurter dreimal gesehen und “sie sind jedes Mal besser geworden”, fügte Gludovatz hinzu. Das Cup-Aus habe der Ried-Trainer bereits verdaut. Nun gelte es in der Liga gute Leistungen zu bringen. “Die Tabelle ist sekundär”, betonte Gludovatz, der gegenüber dem Cup-Spiel drei bis vier frische Kräfte einbauen möchte. Der Platz in Ried wird aufgrund der Regenfälle am Donnerstag am Samstag sehr tief sein. “Es könnte ein Geduldsspiel werden”, prognostizierte der Ried-Coach.